Der Goldpreis legt nach. Nachdem das Edelmetall bereits am Freitag deutlich gewonnen hat, geht die Rallye heute in die nächste Runde. Die Marke von 1.600 Dollar rückt mittlerweile in greifbare Nähe. Und die Frage ist berechtigt: Startet Gold einen Durchmarsch? Ein Indiz ist sicherlich, dass auch der Silberpreis am Freitag zulegen und sogar besser performen konnte als der Goldpreis. Und es gibt noch mehr Gründe, die für einen Durchmarsch sprechen.
Der vielleicht beste Grund: Die Aktie von Newmont Goldcrop. Das Papier des weltgrößten Goldproduzenten hat sich in den vergangenen Wochen stark entwickelt und bei der Aktie sieht man keine Spur von Schwäche. Mittlerweile steuert die Newmont-Goldcorp-Aktie geradewegs auf das Hoch aus dem Jahr 2016 zu. Auch die Barrick Aktie hat sich wieder erholt und konnte zuletzt ebenfalls Stärke aufbauen. Sprich: Die erste Reihe der Minenaktien lebt. Und es gibt den alten Spruch an der Börse: Die Minen sind ein guter Vorläufer für den Goldpreis. Also freie Bahn für das Edelmetall?
Ich spiele ungern denjenigen, der auf die Euphoriebremse tritt. Aber hier muss ich ein wenig zu Geduld mahnen. Auch wenn der Goldpreis sich stark entwickelt und sicherlich auf der kurzen Zeitebene davon profitiert, dass die Standardaktien sich aktuell schwächer entwickeln, so muss dennoch ein Blick auf den Chart gestattet sein. Gold hat sein Hoch gleich zu Jahresbeginn bei 1.618 Dollar (Verlauf) eingezogen. Von dort ging der Goldpreis in eine Konsolidierung über. Konsolidierungen verlaufen charttechnisch gesehen klassisch in einer A-B-C-Formation. Kurz erklärt: A ist die erste Abwärtswelle, B die Erholungsbewegung und C dann die letzte Abwärtsbewegung, die diese Korrektur abschließt. Die Aufwärtsbewegung ist aber aktuell am besten als Welle B zu verstehen, die noch eine Welle nach unten offen lässt.
Natürlich ist dies keine Wissenschaft, die eine 100-Prozent-Garantie verleiht. Doch solange Gold nicht über das Hoch bei 1.618 Dollar in einer impulsiven Bewegung (5-wellig) ausgebrochen ist, würde ich noch etwas zur Vorsicht mahnen. So verlockend der Chart auch aussieht, er kann sich als Bullenfalle erweisen.