Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen mehrfach zu einer Korrektur angesetzt – doch jedes Mal waren die Bullen zur Stelle. Kurzzeitig stieg der Goldpreis im Future sogar über die Marke von 1.940 Dollar und befand sich damit auch per Definition in einem neuen Bullenmarkt, da er über 20 Prozent vom Tief zugelegt hat.
Der Goldpreis konnte alleine im laufenden Jahr um rund 100 Dollar zulegen. Das bedeutet den stärksten Jahresstart seit dem Jahr 2012 – also seit insgesamt elf Jahren. Unterstützung bekomm der Goldpreis vom weiterhin schwächelnden Dollar und von den US-Renditen, die in den vergangenen Wochen deutlich zurückgekommen sind. Vor allem die Erwartungen an die Politik der Fed hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten geändert. Nach den 75-Basispunkten-Schritten über den Sommer hinweg rechnet der Markt nun nur noch mit einem Zinsschritt von 0,25 Prozent in der kommenden Fed-Sitzung Anfang Februar.
„Das gelbe Metall erfährt neue Nachfrage von Händlern und Anlegern, die einen verbesserten Ausblick sehen, da der Gegenwind des letzten Jahres, der von Zinserhöhungen, steigenden Renditen und dem Dollar ausging, zu Rückenwind wird, wenn die Zinserhöhungen schließlich pausieren, während die Renditen und der Dollar angesichts der Sorgen über die wirtschaftlichen Aussichten nachgeben“, so Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank, in einer Notiz vom Dienstag. Hansen fügte hinzu, dass er das Potenzial für höhere Preise sieht, da Gold in der Vergangenheit nach einem Höchststand der Zinssätze einen deutlichen Aufschwung erlebt hat.
„Der Markt rechnet derzeit mit ein oder zwei weiteren Zinserhöhungen in den USA, bevor er bei oder unter fünf Prozent pausiert. Sollte sich die Geschichte wiederholen, könnte der Goldpreis weiter deutlich ansteigen", sagte er.
Gold hat sich in den vergangenen Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet. Auch wenn eine Konsolidierung mittlerweile mehr als verdient ist, zeigt der übergeordnete Trend nun nach oben.