Mit Spannung waren die jüngsten Quartalszahlen der Commerzbank erwartet worden. Denn die Aktie gehört im laufenden Jahr zu den besten Werten auf dem Parkett, bisher war die Rally bei dem Geldhaus ungebrochen. Nun hat der Vorstand um CEO Bettina Orlopp erneut starke Zahlen vorgelegt.
Die Commerzbank-Aktie hat sich im laufenden Jahr bereits mehr als verdoppelt und ist damit der beste Wert im Branchenindex Euro-Stoxx-Banks. Umso mehr fragen sich Anleger, ob diese Entwicklung nicht nur der Übernahmefantasie durch die UniCredit geschuldet ist oder ob es auch operativ rund läuft. Tatsächlich belegen das die heute Morgen veröffentlichten Quartalszahlen.
So hat die Bank von April bis Juni Erträge von 3,02 Milliarden Euro geliefert. Die Analystengemeinde hatte nur 2,99 Milliarden Euro auf dem Zettel. Das ist ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Beim Gewinn wurden Restrukturierungskosten aufgrund des laufenden Stellenabbaus einkalkuliert. Daher war klar, dass das Vorjahresergebnis von netto 538,0 Millionen Euro aus dem zweiten Quartal 2024 nicht erreicht werden dürfte.
Der Konsens hatte einen Wert von 351,9 Millionen Euro prognostiziert. Tatsächlich schaffte die Commerzbank aber mit 462,0 Millionen Euro deutlich mehr. Zwar gingen die Nettozinserträge aufgrund der sinkenden Leitzinsen um 0,8 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro zurück (Prognose zwei Milliarden Euro). Die Provisionserträge stiegen mit zehn Prozent auf eine Milliarde Euro indes stärker als erwartet an (Schätzung: 971,4 Millionen Euro).
Zudem fiel die Kreditrisikovorsorge mit 176 Millionen Euro niedriger aus als die erwarteten 202,3 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote lag bei 14,6 Prozent. Bei den Nettozinserträgen erwartet man im laufenden Jahr nun, die Marke von acht Milliarden Euro erreichen zu können. Zuvor wurden nur 7,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Nettogewinn soll nun 2,5 Milliarden Euro betragen. Bisher peilte der Vorstand 2,4 Milliarden Euro an. Positiv ist auch, dass ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu einer Milliarde Euro beantragt wurde.
Vor Zahlen kam es gestern zu einem Abverkauf bei der Commerzbank-Aktie. Nach einer Verdopplung im laufenden Jahr sind Gewinnmitnahmen nicht ungewöhnlich. Die heutigen Zahlen untermauern, dass die Bank auf Kurs zu mehr Profitabilität ist. Investierte Anleger bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
06.08.2025, 07:39