Dieses Jahr stand die Commerzbank-Aktie ganz im Zeichen der drohenden UniCredit-Übernahme. Dabei ging teilweise etwas unter, dass die Frankfurter im Abwehrkampf weitere Restrukturierungsmaßnahmen durchführen. Ein maßgeblicher Punkt ist dabei der Stellenabbau.
Die Commerzbank hat gegen die italienische UniCredit eigentlich nur eine Chance, um eine Fusion zu verhindern: Der Vorstand der Bank muss mit geeigneten Maßnahmen die Aktie für Anleger so attraktiv machen, dass der Kursanstieg für die Italiener zu weit geht und eine Übernahme somit zu teuer wird.
Das ist dem Team um Konzernchefin Bettina Orlopp bisher ganz gut gelungen. Die bis 2028 laufende Strategie der Frankfurter Bank sieht unter anderem vor, dass weltweit 3.900 Stellen, davon alleine 3.300 in Deutschland, abgebaut werden. An Niedriglohnstandorten wie Polen und Malaysia will man stattdessen dann neue Jobs schaffen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten soll bei insgesamt etwa 36.700 stabil bleiben.
Der Stellenabbau des Geldhauses in Deutschland läuft demnach nach Plan, wie aus Aussagen von Commerzbank-Betriebsratschef Sachs Uebel gegenüber dem Handelsblatt hervorgeht. Dabei steht man eng an der Seite des Vorstandes, wenn es um die Ablehnung der feindlichen Übernahme durch die italienische UniCredit geht. Nur sieben Monate nach der Verabschiedung der neuen Strategie habe sich der Betriebsrat mit dem Vorstand auf Details zum Stellenabbau geeinigt.
Der Stellenabbau ist Teil der Einsparungen, die die Commerzbank im Zuge des Abwehrkampfes gegen die UniCredit vornimmt. Mehr Details dazu dürften die Quartalszahlen am 6. November bringen.
Charttechnisch bleibt die Situation aktuell angespannt, die Aktie steht knapp über der 100-Tage-Linie bei 30,88 Euro. Ein Bruch würde ein Verkaufssignal auslösen. Die Papiere bleiben eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
14.10.2025, 08:02