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04.07.2014 Florian Söllner

WM-Milliarden-Klicks! Müller stolpert, Mertesacker wütet – und Facebook gewinnt

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War das Hinfallen vom Thomas Müller beim Freistoss-Trick Absicht oder nicht? Hat Mertesacker mit seiner Medien-Kritik recht? Ist Robben der Beste Spieler der WM? Diese und tausend andere Fragen rund um die WM werden auf Facebook diskutiert, Videos, Bilder und Kommentare geteilt, geliked und kommentiert. All das in einem nie dagewesenen Ausmaß. Schon jetzt gab es bei der WM mehr als eine Milliarde Aktionen von 220 Millionen Usern teilte Facebook mit.

Klar ist: Je mehr Traffic so generiert wird, desto besser sprudeln die Werbeeinnahmen. Zumal die Videowerbung Einzug hält, die den Werbekunden noch mehr wert ist. Facebook stärkt nun sein Geschäft mit Videowerbung durch eine Übernahme. Die dazugekaufte Firma LiveRail ist auf die Platzierung von Werbung in Videoinhalten spezialisiert. Die Anzeigen sollen dadurch relevanter für die Nutzer werden, erklärte Facebook in einem Blogeintrag am späten Mittwoch. Nach Informationen des Blogs "TechCrunch" geht es um rund 500 Millionen Dollar.

Jugendliche surfen wie nie

Studien zeigten zuletzt, dass Facebook noch lange nicht out ist. Forrester Research zufolge surfen in den USA knapp 50 Prozent der Jugendlichen mehr als im Vorjahr. Auch in Deutschland wird es exzessiv: Eine von dpa zitierte Studie kommt zu dem Schluss, dass Jugendliche im Alter von 17 bis 23 Jahren täglich im Schnitt 135 (!) Mal ihr Smartphone zur Hand nehmen. Alle sieben Minuten wird gekuckt – meist auf Facebook und der Tochter Whatsapp („… ist ein Glücksgriff“) – was es Neues gibt.

Bereits im ersten Quartal konnte Facebook den durchschnittlichen Verkaufspreis pro Werbeeinblendung mehr als verdoppeln – dem steigenden Mobile-Traffic sei Dank.

Analysten immer zuversichtlicher

An der positiven Einschätzung zur Aktie hat sich nichts geändert. DER AKTIONÄR hatte bereits im letzten Jahr darauf hingewiesen: Die Analystenschätzungen sind aufgrund des ungenutzten Erlöspotenzials des gewaltigen Traffics zu konservativ. Tatsächlich wurden die Gewinnschätzungen für das Jahr 2015 im Schnitt um über 100 Prozent angehoben. Die Konsequenz: Das KGV ist auf günstige 35 gefallen. Der Angriff auf das Allzeithoch scheint nur eine Frage der Zeit.

Siehe auch DAF-Interview vom Freitag mit dem AKTIONÄR.

(Mit Material von dpa-AFX)

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Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
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