Während die Gerüchteküche wegen eines möglichen Einstiegs chinesischer Investoren brodelt, hat Wirecard am Mittwochabend selbst einen Zukauf gemeldet. Das kommt am Markt zunächst gut an.
Wirecard übernimmt das Prepaid-Kreditkartengeschäft der Citi Holding und steigt damit in den US-Markt an. Citi Prepaid Card Services hat bereits über 2.500 Kartenprogramme für internationale Großunternehmen, vorwiegend im nordamerikanischen Markt, herausgegeben. Das übernommene Prepaid-Karten-Geschäft soll vollständig in die globale Zahlungsplattform von Wirecard integriert werden.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden rechnet Wirecard mit einem Abschluss des Deals frühestens im vierten Quartal 2016. Ab 2017 soll der Zukauf dann umgerechnet 18 Millionen Euro zum Konzern-EBITDA beitragen. In diesem Jahr peilt Wirecard ein EBITDA von bis zu 310 Millionen Euro an. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.
Wirecard setzt darauf, dass sich Prepaid-Karten als schnelle und günstige Zahlungsmethode für Konsumenten, Firmenkunden und im öffentlichen Sektor durchsetzen und die in den USA noch weit verbreiteten Checks ablösen. Zudem könne so die Kundenbindung gesteigert und die Umstellung hin zu elektronischen Zahlungen beschleunigt werden.
Aktie vor Kaufsignal
Die Aktie von Wirecard profitiert am Donnerstagvormittag von der Meldung über den Zukauf. Nach den mittlerweile dementierten Gerüchten über den Einstieg von Alipay vom Wochenende ist die Aktie damit wieder auf Kurs zur 200-Tage-Linie, die im Bereich von 41 Euro verläuft. Gelingt der Ausbruch über diese Marke, können Trader einen Fuß in die Tür stellen.
(Mit Material von dpa-AFX)