Wenn es um potenzielle Übernahmeziele für chinesische Unternehmen in Deutschland geht, fällt immer wieder der Name Wirecard. Zu Wochenbeginn dürfte die Aktie des Zahlungsdienstleisters mit Sitz in Aschheim bei München erneut von Übernahmespekulationen profitieren.
Wie die Bild am Sonntag berichtet, verhandelt Wirecard derzeit mit Alipay, der Bezahldienst-Tochter des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, über den Kauf einer größeren Beteiligung. Im ersten Schritt gehe es um 25 Prozent der Anteile, später könnte es aber noch mehr werden. Äußern wollte sich Wirecard zu dem Gerücht bis dato nicht.
Bei einzelnen Projekten kooperieren Wirecard und Alipay bereits. Seit kurzem können Reisende aus China in den Geschäften am Münchner Flughafen beispielsweise per Alipay-App bezahlen.
Nicht die erste Spekulation
Bereits Anfang Juni hatte der Finanzblog Betaville berichtet, dass Wirecard mit einem chinesischen Unternehmen über eine größere Beteiligung bis hin zur Komplettübernahme verhandle. Dem Vernehmen nach solle es sich dabei um den Telekomkonzern China Mobile gehandelt haben. Der Meldung zufolge habe ein Gebot von 53 bis 55 Euro im Raum gestanden, was damals einem Aufschlag von über 40 Prozent entsprochen hätte.
Spekulativ kaufen
In der Folge ist die Aktie um mehr als sieben Prozent nach oben gesprungen, konnte dieses Niveau allerdings nicht lange halten. Die neu aufgeflammte Übernahmefantasie dürfte der Wirecard-Aktie zu Wochenbeginn aber erneut Rückenwind verleihen und dem Kurs über die 200-Tage-Linie verhelfen. Entsprechend können Trader auf einen erneuten Ausbruch spekulieren.