Die Aktie von Wirecard wird am heutigen Montag erstmals im DAX gehandelt. Im durchwachsenen Gesamtmarkt klettert der Neuling direkt an die Spitze des Leitindex. Das Chartbild hatte sich in der Vorwoche allerdings etwas eingetrübt.
Nachdem die DAX-Fantasie in den vergangenen Wochen und Monaten einen gehörigen Beitrag zur beachtlichen Kursrallye seit Jahresanfang geleistet hat, fällt das Kursplus nach dem vollzogenen Einzug in die erste Börsenliga am Montag moderat aus. Der Gewinn von rund einem Prozent reicht Wirecard dennoch für die Pole Position im Leitindex.
CEO Braun sieht riesiges Potenzial
Wirecard-Chef Markus Braun hat sich in den vergangenen Wochen unbeeindruckt vom DAX-Hype um sein Unternehmen gegeben. „Eine DAX-Notierung ändert für uns operativ gar nichts“, hatte er noch vor der offiziellen Verkündung des Aufstiegs gesagt. Ohnehin spricht Braun viel lieber über das operative Geschäft – und da stehen die Zeichen klar auf Wachstum:
Erst 1,5 bis 2,0 Prozent aller weltweiten Transaktionen würden derzeit komplett digital durchgeführt, während immer noch bis zu 85 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld liefen. Mittel- bis langfristig werde der Anteil komplett digitaler Transaktionen jedoch bis auf 50 Prozent steigen, prophezeite der Vorstandschef im Interview mit Bloomberg TV.
Als Anbieter von Systemen zur Zahlungsabwicklung und zur Digitalisierung von Zahlungsprozessen profitiert Wirecard vom Trend hin zum digitalen und bargeldlosen Bezahlen. Was Wachstum ist enorm und könnten sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen: „Ich glaube, dass die nächsten zehn Jahre an Wachstumsdynamik die letzten zehn Jahre bei Weitem in den Schatten stellen werden“, so CEO Braun vor einigen Wochen.
Trading-Position ausgestoppt
Gerüchte über eine erneute Shortattacke – die sich bislang als falsch herausgestellt haben – hatten den Kurs am vergangenen Donnerstag kurzfristig um bis zu zehn Prozent einbrechen lassen. Zwar konnte ein Teil der Verluste schnell wieder aufgeholt werden, der mittelfristige Aufwärtstrend wurde dabei jedoch gerissen.
Auch der bewusst eng gewählte Stoppkurs des AKTIONÄR bei 170 Euro wurde im Zuge dessen unterschritten und die Trading-Position daraufhin mit einem Gewinn von rund 17 Prozent geschlossen. Da die fundamentale Wachstumsstory von Wirecard überzeugt, bleibt die Aktie jedoch weiterhin auf der Watchlist.