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04.05.2020 Andreas Deutsch

Warren Buffett will nicht – clever oder ein Fehler?

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Berkshire Hathaway

Die Legende sprach – und alle hörten zu. Doch was Warren Buffett bei der Jahreshauptversammlung am Wochenende zu sagen hatte, gefiel den Anlegern nicht. Der 89-Jährige sitzt nach wie vor auf einem Riesenberg von Cash. Exakt 137 Milliarden Dollar besitzt Berkshire Hathaway – und Buffett hat keine Idee, wo er investieren soll.

„Wir haben nicht investiert, weil wir kein attraktives Investment gefunden haben“, so Buffett am Samstag. „Wenn jemand zu mir ins Büro kommen und mir ein passendes Investment für 30, 40 oder 50 Milliarden Dollar vorschlagen würde, wäre ich bereit. Wenn es uns gefällt, könnten wir sofort handeln. Aber wir haben nun einmal noch nichts gefunden, was uns wirklich gefällt.“

Buffett ist bekannt dafür, dann zuzugreifen, wenn der Markt voller Angst ist und die Kurse abstürzen. In der Finanzkrise investierte er in Bank-Aktien – und fuhr später üppige Gewinne ein.

Seine jetzige Zurückhaltung ist Wasser auf die Mühlen der Pessimisten, die in der aktuellen Marktphase eine Bärenmarktrallye sehen. Offenbar rechnet auch Buffett damit, bald merklich günstiger zum Zug zu kommen. Deswegen hält er sein Pulver trocken.

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Doch Buffetts Zögern ist nicht neu. Sein Konto läuft seit Jahren über, ein passendes Investment hat er in der ganzen Zeit nicht gefunden. Die Legende wartet und wartet und verpasst Top-Chancen. Zum Beispiel vor sechs Wochen, als der S&P 500 35 Prozent unter seinem Hoch notierte. Eigentlich der perfekte Zeitpunkt für einen Contrarian, bei Qualitätsaktien zuzugreifen.

Damals hätte Buffett auch seine Lieblingsaktien Apple und Amazon zum Spottpreis bekommen. Heute steht Apple 25 Prozent und Amazon sogar 35 Prozent höher.

Die meisten Fondsmanager hätten zum Rapport bei ihrem Chef antreten müssen, wenn sie im Corona-Crash keine Kaufchance gesehen hätten. Buffett indes muss für seine Passivität in den Medien und von den Anlegern kaum Kritik einstecken. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Legende schwere Fehler macht. Buffett brauchte zum Beispiel viele Jahre, um zu erkennen, welch starke Unternehmen Apple und Amazon sind. Er kaufte, nachdem sich die Aktienkurse bereits vervielfacht hatten. Mit seinem Investment in Kraft Heinz hingegen landete Buffett einen Mega-Flop. 
Nun wirkt Buffett weiterhin sonderbar mutlos und uninspiriert. Ein Kauf der Aktie von Berkshire Hathaway drängt sich deswegen aktuell nicht auf.  

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Buchtipp: University of Berkshire Hathaway

Wenn Warren Buffett und Charlie Munger zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung bitten, hört die gesamte Finanzwelt gebannt zu. Zehntausende pilgern zu dem jährlich stattfindenden Happening. Dort erklären Buffett und Munger ihre Investmententscheidungen, äußern sich zur weltwirtschaftlichen Lage und geben intime Einblicke in ein Denken, das Buffett zum größten Investor aller Zeiten gemacht hat. Daniel Pecaut und Corey Wrenn haben quasi stellvertretend für ihre Leser regelmäßig die Aktionärstreffen beim „Orakel von Omaha“ besucht und mitgeschrieben. „University of Berkshire Hathaway“ ist das Skript von 20 Jahren Omaha. Die Autoren zitieren die wichtigsten Aussagen der Investment-Gurus, ordnen ein und erklären Hintergründe. Ein geniales „Tagebuch“ für alle Buffett- und Munger-Fans und ein unverzichtbarer Ratgeber für alle Value-Investoren.

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Autoren: Pecaut, Daniel Wrenn, Corey
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