Der deutsche Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall rückt mit dem geplanten Verkauf seiner zivilen Sparte erneut in den Fokus. Wie Konzernchef Armin Papperger am Donnerstag bestätigte, gibt es reges Interesse an dem Geschäftsbereich. Die Weichen für eine strategische Neuausrichtung und eine noch stärkere Konzentration auf das boomende Rüstungsgeschäft werden damit gestellt.
„Wir führen Gespräche über einen Verkauf“, so Papperger am Rande eines Pressetermins am Produktionsstandort Unterlüß. Ganze sieben Parteien sollen demnach ihren Hut in den Ring geworfen haben. Ein Verkauf werde jedoch nur erfolgen, wenn das Angebot stimme und die Zukunft der Mitarbeiter gesichert sei, betonte der Rheinmetall-Chef.
Strategischer Schwenk: Voller Fokus auf die Rüstung
Schon seit Längerem macht das Management deutlich, dass das zivile Geschäft nicht mehr zum Kerngeschäft des Düsseldorfer Konzerns zählt. Die Margen in diesem Bereich hinken denen der profitablen Verteidigungssparte deutlich hinterher.
Während das Rüstungsgeschäft angesichts der weltpolitischen Lage boomt und Rheinmetall mit Aufträgen überschüttet wird, schwächelt die Automotive-Sparte „Power Systems“. Als Konsequenz hat Rheinmetall bereits damit begonnen, zivile Produktionsstandorte wie in Neuss und Berlin auf die Fertigung von Rüstungsgütern umzustellen.
Private-Equity unter den Bietern
Unter den potenziellen Käufern befindet sich laut einem Bericht des Handelsblatts auch der Finanzinvestor One Equity Partners. Zwar befinden sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium und ein Abschluss ist keineswegs garantiert, doch das Interesse von Finanzinvestoren unterstreicht das Potenzial, das in einer Restrukturierung der Sparte gesehen wird.
Die Pläne zur Trennung vom zivilen Geschäft sind für Rheinmetall ein logischer und strategisch richtiger Schritt. Die Fokussierung auf das hochprofitable und wachstumsstarke Rüstungsgeschäft dürfte die Margen des Konzerns weiter verbessern. Die Aktie bleibt daher laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
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24.07.2025, 15:01