Der Rüstungskonzern Rheinmetall sorgt am Mittwochabend für neue Schlagzeilen: Laut Medienberichten prüft das Unternehmen die Abspaltung seines Autozuliefergeschäfts. Damit wandeln die Düsseldorfer auf den Spuren von Renk. Der Panzerantriebsspezialist hatte zuvor bereits ähnliche Pläne verkündet. Auch einen möglichen Käufer will Rheinmetall laut Berichten bereits gefunden haben.
Konkret berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanz- und Branchenkreise, dass Rheinmetall die Abspaltung seines Autozuliefergeschäfts prüft. In diesem Zusammenhang soll Rheinmetall Gespräche mit dem Finanzinvestor One Equity Partners (OEP) über eine mögliche Übernahme führen. Die Verhandlungen befinden sich jedoch in einer frühen Phase und könnten noch scheitern. Ein Verkauf käme für Rheinmetall nur bei einem attraktiven Preis infrage, so die Insider. Auf Anfragen zu den Marktgerüchten wollte sich der Konzern nicht äußern, während OEP eine Anfrage zunächst unbeantwortet ließ.
Fokus auf das Kerngeschäft Rüstung
Im Geschäftsbereich Power Systems bündelt Rheinmetall aktuell noch mehrere Autozulieferer, die Bauteile für Benzin- und Dieselmotoren für Pkw und Nutzfahrzeuge produzieren. Eine Abspaltung würde dem Düsseldorfer Konzern ermöglichen, sich noch stärker auf das derzeit boomende Rüstungsgeschäft zu konzentrieren. Angesichts der geopolitischen Spannungen und steigenden Verteidigungsbudgets in vielen Ländern könnte diese strategische Neuausrichtung das Wachstum bei Rheinmetall beschleunigen, da Ressourcen dann anders verteilt werden könnten.
Nachdem die Rheinmetall-Aktie den Xetra-Handel zur Wochenmitte mit einem Minus von 0,6 Prozent beendete, ging es nachbörslich bei Tradegate dank der Nachricht marginal nach oben. Nach wie vor tut sich das Papier schwer damit, die Marke von 1.800 Euro nachhaltig hinter sich zu lassen.
Sollte Rheinmetall sein Automobilgeschäft verkaufen, wäre dies strategisch sinnvoll. Während das Rüstungsgeschäft boomt, sind die Aussichten für Zulieferer von Verbrennungsmotoren deutlich schlechter. DER AKTIONÄR bleibt für Rheinmetall bullish gestimmt.
Rheinmetall ist auch Teil des European Defence Index, der insgesamt 20 Werte umfasst. Mit diesem können Anleger ihr Depot für den Ernstfall wappnen und gleichzeitig vom neuen Superzyklus der massiven Aufrüstung in Europa profitieren. Weitere Informationen zum Index finden Sie hier.
16.07.2025, 19:23