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19.12.2019 Jochen Kauper

Varta-Aktie: Kursziel 63 Euro oder 135 Euro?

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Varta

Die Aktie von Varta hat nach einer kurzen Atempause wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das Allzeithoch bei 128 Euro geknackt wird.

Die Varta-Aktie gehört nach der starken Performance zu den Top 5 der Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung im SDax. Nur Spitzenreiter Traton (12,1 Milliarden) sowie Talanx (11,4) und DWS (6,2) stehen aktuell noch vor Varta. Seit Jahresbeginn hat das Papier des Batterieherstellers knackige 360 Prozent zugelegt.

Und die meisten Analysten bleiben bullish. Zum Beispiel Charlotte Friedrichs von der Privatbank Berenberg. Sie hat das Kursziel von 115 Euro auf 125 Euro angehoben.

Kursziel 135 Euro?

Für Commerzbank-analyst Stephan Klepp ist und bleibt die Varta-Aktie eindeutig ein "Kauf". Sein Kursziel lautet 135 Euro. Staatliche Subventionen für Forschung und Entwicklung im Batteriegeschäft seien nun wahrscheinlich, wenngleich Zeitpunkt und Umfang derzeit noch unklar seien, schrieb Analyst Stephan Klepp in seiner neuesten Studie.

Zahlen über den Erwartungen

Dagegen hält Robert-Jan van der Horst vom Analysehaus Warburg Research. Varta habe mit den neun-Monatszahlen mit seinem starken Geschäft im Bereich Microbatteries seine Erwartungen übertroffen. Zugleich gibt er aber zu bedenken, dass auch das nun von ihm aufgerufene höhere Kursziel von 63 Euro deutlich unter dem Kurs des Konzerns liege. Der Analyst plädiert daher weiter dafür, sich von den Papieren zu trennen.

Die Lithium-Ionen-Zellen von Varta werden unter anderem für Hightech-Produkte für den Endverbraucher benötigt, insbesondere für kabellose Kopfhörer.

Fakt ist: Der Markt wächst rasant. "Wir stehen am Anfang eines großen Booms bei den Lithium-Ionen-Batterien für kabellose Kopfhörer, von dem wir am stärksten profitieren", sagte Varta-Vorstand Herbert Schein im September.

"Der Markt für Hörgeräte hat noch viel Entwicklungspotenzial."

Herbert Schein Varta, CEO

Profitieren wird Varta auch in punkto Batterien für Hörgeräte. „Der Markt für Hörgeräte hat noch viel Entwicklungspotenzial. Heute besitzen nur rund 25 Prozent der Menschen mit Hörminderung ein entsprechendes Gerät. Doch mit der Entwicklung hin zu immer kleineren und moderneren Geräten, steigt auch die Akzeptanz bei den Nutzern“, sagte Varta-Vorstand Herbert Schein im Gespräch mit DER AKTIONÄR nach der Vorlage der Q3-Zahlen.

"Rund 1,7 Millionen Photovotaikanlagen warten auf solch ein Gerät. Darauf bereiten wir uns vor."

Herbert Schein Varta, CEO

Spannender Markt

Nicht vergessen sollte man den Bereich Energieseopeicher. "Hier rechnen wir in den nächsten Jahren mit einer stark wachsenden Nachfrage. In zwei, drei Jahren laufen nämlich die ersten Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz aus, die auf 20 Jahre begrenzt sind. Dann wird es für die Besitzer von Photovoltaikanlagen sinnvoller und viel wirtschaftlicher sein, den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen statt ihn ins Netz einzuspeisen. Dafür brauchen sie einen Energiespeicher. Rund 1,7 Millionen Photovotaikanlagen warten auf solch ein Gerät. Darauf bereiten wir uns vor“, so Varta-Vorstand Schein.


Varta (WKN: A0TGJ5)

Nach dem Rücksetzer bis auf den kurzfristigen Aufwärtstrend bei rund 109 Euro war der Kauf einer kleinen Position vertretbar. Nach wie vor ist die Bewertung mit einem KUV von 7,1 und einem KGV für 2020 von knapp 60 extrem hoch! Dennoch: Die Varta-Aktie glänzte in den letzten Monaten mit relativer Stärke. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Aktie das Allzeithoch bei 128,00 Euro nimmt. Dann ist der Weg bis 135,00 Euro frei. Voraussetzung dafür ist ein freundlicher Gesamtmarkt.

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