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17.12.2019 Jochen Kauper

Varta-Aktie: Sportliche Bewertung, aber…

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Varta

Die Aktie von Varta hat zu Wochenbeginn die Konsolidierung beendet und wieder deutlich zugelegt. Wie viel Potenzial steckt noch im Papier des Batterieherstellers?

Die Varta-Aktie ist nach ihrem Höhenflug mittlerweile sehr sportlich bewertet. Der Börsenwert beträgt 4,87 Milliarden Euro. Macht bei einem erwarteten Umsatz für das Jahr 2020 von 682 Millionen Euro ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 7,1. Analysten schätzen den Gewinn pro Aktie im Jahr 2020 auf 2,03 Euro. Das entspricht einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 59.

Kursziel rauf

Und dennoch bleiben viele Analysten weiter optimistisch. Analystin Charlotte Friedrichs von der Privatbank Berenberg erhöhte erst vor wenigen Tagen ihr Kursziel für die Varta-Aktie um zehn Euro auf 125 Euro. Nach einem Gespräch mit dem Finanzvorstand Steffen Munz sei sie nun noch optimistischer für die Margen der Mikrobatterie-Sparte.

Stefan Klepp von der Commerzbank legt noch eine Schippe drauf. Er hält die Varta-Aktie erst bei 135 Euro für fair bewertet.

Die Lithium-Ionen-Zellen von Varta werden unter anderem für Hightech-Produkte für den Endverbraucher benötigt, insbesondere für kabellose Kopfhörer. Da diese äußerst beliebt sind und die Nachfrage konstant hoch ist, gehen Experten davon aus, dass sich die jüngste Erfolgsgeschichte der Baden-Württemberger auch in Zukunft weiter fortsetzt.

Varta-Vorstand Herbert Schein sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis und Überschuss konnte Varta in den ersten drei Quartalen kräftig zulegen.

"In den kommenden drei bis vier Jahren sehen wir das größte Potenzial bei den Wearables."

Herbert Schein, CEO Varta

„In den kommenden drei bis vier Jahren sehen wir das größte Potenzial bei den Wearables – insbesondere bei den Lithium-Ionen Zellen für kabellose Premium-Kopfhörer. Aber auch bei den Hörgerätebatterien, bei denen wir Weltmarktführer sind, wird sich in den nächsten Jahren viel tun: Zum einen geht der Trend hin zu mehr wiederaufladbaren Batterien und andererseits hat der Markt für Hörgeräte noch viel Entwicklungspotenzial. Heute besitzen nur rund 25 Prozent der Menschen mit Hörminderung ein entsprechendes Gerät. Doch mit der Entwicklung hin zu immer kleineren und moderneren Geräten, steigt auch die Akzeptanz bei den Nutzern“, sagte Varta-Vorstand Herbert Schein im Gespräch mit DER AKTIONÄR nach der Vorlage der Q3-Zahlen..

varta-ag.com

Nicht zuletzt deshalb und um den steigenden Bedarf zu decken baut Varta seine Kapazitäten erheblich aus. Bis zum Jahr 2022 sollen über 150 Millionen Zellen jährlich produziert werden. Bereits 2020 strebt Varta mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent eine weltweit führende Position mit Lithium-Ionen-Zellen an. Für den Ausbau in der Lithium-Ionen-Fertigung hatte sich das Unternehmen im Sommer über eine Kapitalerhöhung 100 Millionen Euro besorgt.

Jüngst wurde zudem bekannt, dass Varta mit dem Kauf der namensgleichen Varta Consumer Batteries wieder in das Geschäft mit klassische Gerätebatterien einsteigen darf. Die EU-Kommission gab Varta für die Übernahme von der US-amerikanischen Energizer Holdings zwar grünes Licht, gab den Zukauf aber nur unter Auflagen frei. So soll verhindert werden, dass Endkunden nicht aus Märkten ausgeschlossen werden oder höhere Preise in Kauf nehmen müssen.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Nach dem Rücksetzer bis auf den kurzfristigen Aufwärtstrend bei rund 109 Euro war der Kauf einer kleinen Position vertretbar. Zwar ist die Bewertung der Varta-Aktie extrem hoch, dennoch: In den letzten Monaten glänzte die Aktie mit relativer Stärke. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Varta das bisherige Allzeithoch bei 128,00 Euro nimmt. Nächster Halt ist dann die Marke von 135,00 Euro.
Stoppkurs 95 Euro!

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