Der mit Spannung erwartete Börsengang von Thyssenkrupps Marinetochter TKMS ist am Montag ein voller Erfolg gewesen. Nachdem der erste Kurs bei 60 Euro bereits höher als erwartet ausgefallen ist, notiert die Aktie am frühen Nachmittag sogar bei mehr als 95 Euro. DER AKTIONÄR hat mit CFO Paul Glaser gesprochen.
Bei 95 Euro bringt TKMS aktuell rund sechs Milliarden Euro auf die Börsenwaage und damit deutlich mehr als die im Vorfeld kolportierten rund 2,5 Milliarden Euro. Freuen dürfen sich vor allem die Altaktionäre von Thyssenkrupp. Diese hatten für jeweils 20 Aktien automatisch einen Anteilschein von TKMS ins Depot gebucht bekommen. Rechnerisch dürfen sie sich über rund 15 Prozent Plus freuen.
Die massiven Kursgewinne bei Thyssenkrupp spiegeln die Euphorie rund um Rüstungsaktien wider. Länder wie Deutschland, Norwegen und Co wollen angesichts der neuen Bedrohungslage weltweit und der zahlreichen geopolitischen Konflikte ihre Marine aufrüsten – und das sorgt bei TKMS für volle Bücher. Rund 18 Milliarden Euro beträgt der Auftragsbestand – bei einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September). Klar ist aber auch: Bei einem Nettogewinn von rund 100 Millionen im abgelaufenen Jahr und wohl etwa 115 bis 120 Millionen Euro im Jahr 2025/26 ist die Aktie mit einem 2026er-KGV von 50 nicht mehr günstig bewertet.
DER AKTIONÄR TV hat im Rahmen des Börsengangs mit TKMS-CFO Paul Glaser gesprochen. Was er zum Börsengang, zum Geschäft des Konzerns und zu den weiteren Aussichten sagt, sehen Sie im Video.
DER AKTIONÄR bleibt nach dem erfolgreichen, aber auch volatilen Handelsstart bei TKMS am Ball und wird über die weiteren Entwicklungen berichten. Anleger können vor einem Einstieg zunächst einmal eine Beruhigung nach der ersten Euphorie abwarten. Die Mutter Thyssenkrupp verliert derweil ihr Zugpferd der vergangenen Monate – partizipiert aber dank der verbleibenden Beteiligung von 51 Prozent an weiteren Kurssteigerungen.
20.10.2025, 14:00