Stahlwerte haben am Freitag von der positiven Entwicklung im Rohstoffsektor profitiert. Besonders stark zeigen sich Thyssenkrupp mit einem Plus von mehr als fünf Prozent sowie Salzgitter mit einem Anstieg von acht Prozent. Damit näherten sich die Thyssenkrupp-Papiere wieder der Marke von 10 Euro, während Salzgitter in einem seit Juli bestehenden Abwärtstrend Boden gutmacht.
Die Preise für Industriemetalle wie Kupfer zogen im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten an. Diese könnten eine Abschwächung des Jobmarktes anzeigen und damit die Erwartung einer Zinssenkung durch die Fed Mitte September verstärken. Schon in den vergangenen Monaten hatten die Metallpreise von dieser Aussicht profitiert.
Zusätzliche Impulse kommen von den chinesischen Handelszahlen. Laut Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht gibt es erste Prognosen, wonach die Kupferproduktion in China im September zurückgehen könnte, was die Angebotslage weiter verknappen würde.
Für deutsche Stahlwerte spielt zudem die Politik eine Rolle: Kanzler Friedrich Merz hat die Branche zu einem Gipfel ins Kanzleramt eingeladen, um Wege zu erörtern, wie die Stahlproduktion in Deutschland langfristig gesichert werden kann.
Mit dem heutigen Kursanstieg ist der Aktie von Thyssenkrupp der Sprung über die 90- und 38-Tage-Durchschnittslinien gelungen. Nächstes Kursziel ist nun das im Juli bei 11,62 Euro markierte Jahreshoch. Auch die Aktie von Salzgitter konnte die 90-Tage-Linie knacken, der Sprung über die 38-Tage-Linie steht noch aus.
DER AKTIONÄR hat vor Kurzem Tradern geraten, bei Thyssenkrupp zuzugreifen (vgl. „Thyssenkrupp: Der nächste Schritt“). Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Ein Stopp knapp unterhalb der Tiefs der vergangenen Monate im Bereich von 7,80 Euro sichert die Position nach unten ab. Bei Salzgitter ist weiter Geduld gefragt. Langfristig ergeben sich aber auch hier Chancen.
05.09.2025, 13:15