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Rheinmetall, Hensoldt und Renk wieder im Aufwind

Rheinmetall, Hensoldt und Renk wieder im Aufwind
Foto: Foto: Rheinmetall
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Martin Mrowka 18.08.2025, 12:10 Martin Mrowka

Die deutschen Rüstungsaktien kommen am Montag wieder in Fahrt. Rheinmetall, Hensoldt und auch Renk liegen am Vormittag gut drei Prozent im Plus und damit an der Spitze von DAX und MDAX. Ohne eine Waffenruhe in der Ukraine und ohne konkrete Friedensbekundungen seitens des Kreml fühlen sich Anleger von Rüstungswerten offenbar wieder angelockt. 

Zum Leidwesen der Menschen in der Ukraine ist der Gipfel in Alaska ohne Äußerungen zu einem möglichen Waffenstillstand im Krieg mit Russland beendet worden. US-Präsident Donald Trump wird nun am heutigen Montag den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen. Mehrere europäische Spitzenpolitiker begleiten ihn. 

Die deutschen Rüstungswerte sind derweil am Montag nach dem ergebnislosen Gipfel zwischen Trump und Kreml-Chef Putin wieder auf Erholungskurs gegangen. Die Aktien von Rheinmetall und Renk kehrten am Vormittag an ihre 100-Tage-Linien zurück, Hensoldt setzten sich sogar wieder deutlich von diesem mittelfristigen Trendindikator ab. 

Rheinmetall (WKN: 703000)
Hensoldt (WKN: HAG000)

Analysten bleiben optimistisch

Dass kein Waffenstillstands-Abkommen für die Ukraine erzielt worden sei und überhaupt Fortschritte fehlten, gebe den Rüstungswerten Auftrieb, kommentierte Chloe Lemarie von der Investmentbank Jefferies. Denn entsprechender Optimismus vor dem Treffen in Alaska habe die Branche zuletzt belastet. Selbst wenn doch noch ein "Deal" gefunden werden sollte, so würde das die zukünftigen Rüstungsausgaben in Europa nicht gefährden, so die Analystin. 

Das schob auch andernorts die Kurse an: An der Mailänder Börse stiegen die Aktien des Rüstungsherstellers Leonardo um mehr als zwei Prozent. In London gewannen BAE Systems ebenfalls gut zwei Prozent und in Stockholm verteuerten sich die Papiere von Saab um 3,8 Prozent. 

Analyst David Perry von JPMorgan schrieb, zunächst habe Putin wie der große Sieger des Gipfels ausgesehen. Im weiteren Verlauf des Wochenendes hätten die USA aber eine härtere Haltung gegenüber Russland eingenommen. Putins Forderungen seien unverändert weit entfernt von dem, was die Ukraine und die Europäer einzuräumen bereit seien. Und ganz gleich, was die Diplomatie in den kommenden Tagen bewirkt, "wir denken ganz klar, dass Europa die Verteidigungsausgaben in den nächsten zehn Jahren erhöht", so Perry. 

Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades kommentierte, dass das anstehende Treffen mit Selenskyj noch die Weichen für ein Ende des Krieges in der Ukraine stellen könnte. Diese Aussicht dürfte die Fantasie der Marktteilnehmer beflügeln und dem DAX neue Impulse für einen Höhenflug geben. "Die Hoffnungen ruhen auf dem Potenzial neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten, die sich nach einem möglichen Friedensschluss ergeben könnten." Rüstungsaktien könnten dann jedoch kurzfristig wieder unter Druck geraten. 

GMARS erfolgreich getestet

Ungeachtet der aktuellen Waffenstillstands-Bemühungen treiben Rheinmetall und Lockheed Martin, Partner im Global Mobile Artillery Rocket System (GMARS)-Programm, ihre Kooperation voran. Vor zwei Wochen hatte es den ersten erfolgreich scharfen Testschuss des Werfers gegeben (DER AKTIONÄR berichtete)

GMARS-Raketenwerfer von Rheinmetall und Lockheed Martin gibt scharfen Schuss ab.
Quelle: Foto: Rheinmetall
GMARS-Raketenwerfer von Rheinmetall und Lockheed Martin gibt scharfen Schuss ab.

GMARS, das auf der HX-Fahrzeug-Familie von Rheinmetall MAN Military Vehicles basiert, bietet nach Angaben der beiden Unternehmen ein hohes Maß an Interoperabilität und Austauschbarkeit mit den bereits im Einsatz befindlichen M270A2- und HIMARS-Werfern. 

Am Mittwoch kommender Woche wird Rheinmetall in Unterlüß in der Lüneburger Heide zudem sein neues Artilleriewerk einweihen. Erwartet werden unter anderem der Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil, der Verteidigungsminister Boris Pistorius sowie der NATO-Generalsekretär Mark Rutte. 

Renk will Export-Stopp Richtung Israel umgehen

Der Augsburger Rüstungszulieferer Renk wiederum überlegt, in der Kontroverse um einen deutschen Exportstopp für bestimmte Rüstungsgüter nach Israel einen Lieferstopp zu umgehen. Firmenchef Alexander Sagel sagte kürzlich der Financial Times, es gebe einen "Plan B", der vorsehe, die Produktion von Getrieben für israelische Panzer in die USA zu verlagern. 

Das Unternehmen habe aus deutscher Sicht "die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Israel seine Abschreckungsfähigkeit aufrechterhalten kann", wurde Sagel von der FT zitiert. "Diese ist nicht nur in Gaza, sondern auch an anderen Grenzen erforderlich." Sagel machte keine Angaben, um wie viele Getriebe für Israel es geht. 

Nicht nur zahlreiche Analysten sind zuversichtlich, dass Rüstungsaktien weiteres Potenzial haben. Auch DER AKTIONÄR ist bei allen drei deutschen Werten überzeugt, dass deren Kurse weiter steigen werden und sogar neue Höchstkurse markieren. Allerdings werde der Aufschwung voraussichtlich nicht mehr so steil wie im ersten Halbjahr ausfallen. 

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Enthält Material von dpa-AFX

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