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Rheinmetall, Hensoldt und Renk unter Druck – jetzt nachkaufen?

Rheinmetall, Hensoldt und Renk unter Druck – jetzt nachkaufen?
Foto: Hensoldt, NurPhoto/Ying Tang/picture alliance/dpa, Renk
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Martin Mrowka 04.11.2025, 12:21 Martin Mrowka

Die großen deutschen börsennotierten Rüstungswerte können sich am Dienstag der aktuellen Marktschwäche nicht entziehen. Rheinmetall, Hensoldt und Renk geben zum Vortag gut zwei Prozent nach. Muss in den kommenden Tagen mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden? Oder lohnt bereits jetzt ein Nachkauf? 

Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Dienstag schwach vorgelegt, Europas Börsen inklusive Deutschland folgen abwärts. Der DAX sackt am Vormittag um fast zwei Prozent auf 23.674 Punkte ab. Damit entpuppt sich der freundliche Wochenstart erst einmal als Strohfeuer. Der MDAX gibt sogar um 2,2 Prozent nach auf 29.250 Punkte. 

Auch neue Nachrichten zum wichtigen Chip-Hersteller Nexperia, der zum chinesischen Konzern Wingtech gehört, drücken auf die Stimmung. Nachdem die Niederlande Nexperia Ende September unter ihre Kontrolle gestellt hatte, hatte China die Ausfuhr von Chips aus den Nexperia-Werken in China gestoppt. Peking hat die Niederlande nun aufgefordert, ihre Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Unternehmens einzustellen und eine konstruktive Lösung für den Streit zu finden. 

Auch die Papiere von Rheinmetall, Hensoldt und Renk können sich dem Abwärtsdruck nicht entziehen und rutschen am Vormittag gut zwei Prozent zurück. Damit setzt sich bei allen Drei die Seitwärtsphase der vergangenen Wochen fort. 

Rheinmetall (WKN: 703000)

Ein größerer Kursrückgang konnte bislang vermieden werden. Dazu tragen positive News von der Fundamentalseite bei. Bei Rheinmetall stützte zuletzt zum Beispiel ein Auftrag über 26,6 Millionen Euro für die Schadinstandsetzung von Bradley-Schützenpanzern vom National Center for Manufacturing Sciences (NCMS). 

Zudem hat Litauen heute eine Absichtserklärung mit dem deutschen Rüstungskonzern unterzeichnet, um die Produktion von Treibmitteln für Artillerie-Munition im Land aufzunehmen, heißt es in einer Reuters-Nachricht. Rheinmetall hat in dem baltischen Land mit dem Bau einer 300 Millionen Euro teuren Fabrik für 155-mm-Artillerie-Munition begonnen, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb gehen soll. 

In der vergangenen Woche hatte Rheinmetall auch mit Bulgarien einen Vertrag im Wert von über eine Milliarde Euro über den Bau eines Werks zur Herstellung von Schießpulver und 155-mm-Artilleriegeschossen unterzeichnet. 

Die Analysten von Rothschild Redburn und aktuell auch von Bernstein Research stufen Rheinmetall mit "Buy" beziehungsweise "Market-Perform" ein. Der Fokus dürfte auf dem durchaus kontrovers diskutierten Umsatzziel für 2030 von 50 Milliarden Euro liegen, schrieb Analyst Adrien Rabier in seinem am Dienstag vorliegenden Ausblick auf den Quartalsbericht und den Kapitalmarkttag. Letzteren halten die Düsseldorfer am 18.November. 

Auf der Investorenveranstaltung dürfte es in diesem Jahr weniger um die europäische Verteidigungspolitik als die Firmenstrategie der Düsseldorfer gehen. Die Quartalszahlen (am 06.11.25) seien nach Meinung von Rabier vernachlässigbar. 

Bereits ein paar Tage früher als Rheinmetall veranstaltet auch Hensoldt einen Capital Markets Day und zwar am 11.November. Vor dem Kapitalmarkttag des Rüstungselektronik-Herstellers hat JPMorgan-Analyst David H. Perry seine mittelfristigen Prognosen für die Optronics-Sparte etwas reduziert. Das Kursziel für Hensoldt wurde von 120 auf 110 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Die Zahlen zum dritten Quartal wird Hensoldt am kommenden Freitag vorlegen. 

Die Renk Group legt als letzter der drei börsennotierten Rüstungswerte seine Quartalszahlen am 13.November vor, eine Woche später ist ein Kapitalmarkttag mit Investoren geplant. 

Der aktuelle Rückgang der Aktienkurse von Rheinmetall, Hensoldt und Renk gibt keinen Anlass zu größerer Besorgnis. Vielmehr kann er als Gewinnmitnahme von kürzerfristig engagierten Anlegern verstanden werden. DER AKTIONÄR ist für alle drei Werte mittel- und längerfristig angesichts der boomenden Auftragseingänge weiterhin optimistisch. Allerdings sind nur Rheinmetall und Renk derzeit laufende Empfehlungen. 

Engagierte Anleger bleiben dabei und überlegen an weiteren Schwächetagen einen Nachkauf. Die bevorstehenden Q3-Zahlen dürften am Markt nochmals Bewegung bringen. Wichtig wäre, dass die Oktober-Tiefstände verteidigt werden. 

Hinweis: Die drei Werte sind neben 17 weiteren Unternehmen auch im European Defence Index enthalten, in den per Index-Zertifikat investiert werden kann. Mehr zum bei Anlegern beliebten Index finden Interessierte hier

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