Eskalation an der NATO-Grenze: Polen hat in der Nacht zum Mittwoch erstmals eine russische Drohne über seinem Territorium abgeschossen. Die Aktion markiert eine neue Stufe im seit Jahren andauernden Ukraine-Krieg. Während das Oberkommando der polnischen Streitkräfte von einem „Akt der Aggression“ spricht, will Trump immer noch oder schon wieder mit Putin telefonieren.
Insgesamt sind nach Angaben des polnischen Militärkommandos mehr als ein Dutzend Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Das eigentliche Ziel der russischen Drohnen sei jedoch die Ukraine gewesen. Erst am vergangenen Sonntag hatte Russland die umfangreichste Attacke mit Drohnen und Raketen seit Beginn des Ukraine-Kriegs durchgeführt.
Polens wichtige Rolle im Ukraine-Krieg
Das NATO- und EU-Mitglied Polen spielt eine zentrale Rolle als Unterstützer der Ukraine. Das Land dient als logistische Drehscheibe für westliche Militärhilfe an Kiew und hat immer wieder mit Verletzungen seines Luftraums zu kämpfen. Bereits in den vergangenen Wochen waren russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen und abgestürzt, ohne dass es zu Verletzten kam. Polens Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz hatte bereits am Dienstag angekündigt, dass Drohnen künftig abgeschossen werden könnten, wenn dies vertretbar sei.
Trump will mit Putin telefonieren
Die nächtlichen Ereignisse lösten weltweit Reaktionen aus. US-Präsident Donald Trump kündigte an, noch diese Woche oder Anfang nächster Woche mit Wladimir Putin zu telefonieren, wie Reuters berichtet. Zudem wurde die NATO über die Vorfälle informiert, und Polens Regierungschef Donald Tusk berief eine Sondersitzung ein, um die Lage zu bewerten. Tusk steht in engem Kontakt mit der Armeeführung, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht in den Vorfällen einen Beweis für Putins eskalierende Kriegsführung. „Putin testet den Westen und weitet seinen Krieg aus“, schrieb Sybiha auf X. Er forderte, die Luftabwehr von NATO-Partnern einzusetzen, um Drohnen und Raketen bereits über ukrainischem Gebiet abzufangen – insbesondere solche, die sich den Grenzen von NATO-Staaten nähern.
Nach dem Vorfall zählen die Rüstungsaktien am Mittwoch zu den Gewinnern: Rheinmetall und Hensoldt klettern vorbörslich um 0,5 und ein Prozent. Für den Jammer-Hersteller DroneShield geht es um zwei Prozent nach oben. DER AKTIONÄR rät Anlegern die Gewinne bei allen drei Papieren laufen zu lassen.
10.09.2025, 08:33