Nvidia hat am Freitagmorgen überraschend mitgeteilt, dass man Zulieferer wie Samsung und Amkor angewiesen hat, die Produktion für H20-Chips einzustellen. Während die Papiere des amerikanischen KI-Players im europäischen Handel um zwei Prozent abrutschen, stehen Chip-Werte aus China auf der Gewinnerseite und legen teils zweistellig zu.
Laut Bloomberg geht Nvidia diesen Schritt, da die chinesische Regierung inländische Unternehmen gedrängt hatte, den H20 nicht mehr zu nutzen. Dass Nvidia nun sogar die Produktion einstellt, wirft Fragen zur tatsächlichen Nachfrage nach dem Chip-Modell auf. Zur Erinnerung: Im ersten Quartal hatte Nvidia von chinesischen Big-Tech-Unternehmen wie Alibaba, Tencent und Co noch Aufträge im Volumen von 16 Milliarden Dollar für H20-Chips erhalten.
Während Nvidia und andere US-Technologie-Aktien negativ auf die News reagieren, springen chinesische Chip-Titel kräftig an. Hua Hong Semiconductors steigt um knapp zwölf Prozent, Shanghai Fudan Microelectronis zieht um acht Prozent an und für Highflyer Cambricon Technologies geht es in der Spitze sogar um 20 Prozent nach oben. Der technologielastige Hang Seng legt indes um knapp ein Prozent zu, dreht damit auf Wochensicht ins Plus und notiert nur noch etwa zwei Prozent unter seinem Jahreshoch.
Auch wenn Nvidia und Co nicht annähernd so stark einbrechen wie damals, erinnert die erste Kursreaktion ein Stück weit an das Aufkommen von DeepSeeks KI-Chatbot R1 Ende Januar.
Bleibt die Produktion der H20-Chips auch in Zukunft aus, dürfte sich das spürbar auf die Umsätze von Nvidia auswirken. Details dazu wird das Unternehmen im Rahmen seiner Quartalszahlen am kommenden Mittwoch bekanntgeben. Anleger beachten angesichts der jüngsten News und der bevorstehenden Zahlen den Stopp bei 120 Euro. Die Gewinner dieser Entwicklung könnten indes große chinesische Tech-Titel sein. DER AKTIONÄR rät deshalb weiterhin zum Kauf des China Tech-Giganten Index.
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22.08.2025, 10:04