K+S hat im dritten Quartal von höheren Preisen für margenstarke Produkte profitiert. Trotz eines rückläufigen Absatzes infolge von Wartungsarbeiten konnte der Umsatz leicht um 1,5 Prozent auf 879 Millionen Euro zulegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg sogar deutlich um rund zwei Drittel auf 111 Millionen Euro – etwas über den Analystenschätzungen.
Im Geschäft mit landwirtschaftlichen Düngemitteln halfen moderate Preiserhöhungen in Europa und Übersee. Der Bereich Industrie, der unter anderem Chemie-, Pharma- und Industrieprodukte liefert, kompensierte eine schwächere Nachfrage durch den Verkauf von Auftausalz. Nach Unternehmensangaben blieben die Preise für Spezialprodukte auf hohem Niveau und konnten teils weiter angehoben werden.
Beim Jahresausblick zeigte sich das Management des Düngemittelkonzerns vorsichtig optimistisch: Der prognostizierte operative Gewinn wurde auf 570 bis 630 Millionen Euro eingegrenzt, der Mittelwert von rund 600 Millionen Euro bleibt unverändert. Ob K+S das obere Ende der Spanne erreicht, hängt von der Kaliproduktion im vierten Quartal, der Entwicklung der Gaspreise und der Witterung ab – bei kaltem Winterwetter steigt die Nachfrage nach Auftausalz spürbar. Analysten rechnen derzeit mit etwa 610 Millionen Euro.
Beim bereinigten freien Cashflow erwartet K+S trotz höherer Investitionen weiterhin einen leicht positiven Wert. Das Unternehmen steckt Mittel in den Ausbau des Werks Bethune in Kanada sowie in das Projekt Werra 2060, mit dem die Laufzeit des Verbundstandorts in Thüringen und Hessen verlängert werden soll. Ziel ist es, mehr Spezialprodukte mit höheren Margen zu produzieren und gleichzeitig die Menge an Produktionsabwässern zu verringern.
Die heutigen Zahlen waren durchaus solide. Aber es dürfte fraglich sein, ob dies ausreicht, um den Abwärtstrend beim Chart nachhaltig zu stoppen. Bei K+S drängt sich daher nach wie vor kein Kauf auf. Stattdessen sollte von der Seitenlinie eine klare Bodenbildung abgewartet werden.
11.11.2025, 07:22