Der Goldpreis kann seine gesamten Verluste des Flash-Crashs wieder aufholen. Doch die Lage hat sich damit nicht wesentlich gebessert. „Der Minen-ETF GDX hat in diesem Zeitraum sogar ein neues Tief eingezogen“, sagt Markus Bußler. Auch Silber konnte der Rallye von Gold nicht folgen. Gegenwind kommt dazu noch von einem erstarkten US-Dollar. „Momentan prasseln zahlreiche Einflussfaktoren auf den Goldpreis ein – teils sogar widersprüchliche.“
So darf man sich angesichts der Dollar-Stärke die Augen reiben, da die Renditen in den USA zuletzt wieder rückläufig gewesen sind. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen notierten zuletzt bei 1,23 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die Fed Minutes zeigten, dass die Notenbank laut über eine Reduzierung der Anleihekäufe nachdenkt, ist der Rückgang der Renditen schwer verständlich. Dazu gesellt sich noch die Schwäche des gesamten Rohstoffsektors mit Ausnahme der Agrarrohstoffe. „Der Rückgang bei Eisenerz, Kupfer, Bauholz lässt natürlich das Inflationsszenario wanken“, sagt Markus Bußler. Es sei durchaus möglich, dass die Inflationszahlen im kommenden Jahr deutlich sinken werden, sollten die Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2022 deutlich unter denen des ersten Halbjahres 2021 liegen.
Gefährlich wird die Lage mittlerweile für die Minenaktien. Der GDX ist an einer entscheidenden Marke angekommen. „Hier müssen die Minen drehen“, sagt Markus Bußler. Ein wenig Hoffnung macht aus Sicht der Bullen noch der Vergleich mit 2015/16. Auch damals startete Gold zunächst eine Rallye ohne Beteiligung der Minen. Die Minen machten rund drei Wochen später noch ein Tief bevor sie mit einer Rallye nachzogen. „Das ändert aber nichts daran, dass die Minen den Bereich um 31 Dollar im GDX verteidigen müssen, damit das Chartbild nicht deutlich bearisher wird.“ Das komplette Video können Sie gleich hier ansehen.