Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec am Mittwoch die Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht und hier den Umsatz dank seiner Forschungsallianzen deutlich steigern können. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten die Erlöse um 37 Prozent auf 75,5 Millionen Euro. Das TecDAX-Unternehmen hatte einige Meilensteinzahlungen aus den Kooperationen mit Konzernen wie Bayer, Boehringer Ingelheim oder Padlock erhalten. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich von 0,8 auf 15,8 Millionen Euro. Unterm Strich sank der Gewinn aber um 80 Prozent auf 2,7 Millionen Euro. Dies war vor allem höheren Steuern und einem Verlust bei Fremdwährungsgeschäften geschuldet. Seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr hatte Evotec bereits im Juli erhöht. Nun soll sich das Ebitda ausgehend vom Vorjahreswert von 8,7 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Den sogenannten Basis-Umsatz - also ohne Meilensteinzahlungen und andere Einmalerlöse - sieht Evotec 2016 um mehr als 15 Prozent über die 115,4 Millionen Euro des Vorjahres steigen.
Anleger nahmen trotz der guten Zahlen nach dem starken Anstieg der Aktie zuletzt ein paar Gewinne mit. Dabei testete der Wert die insbesondere psychologisch wichtige 4-Euro-Marke erfolgreich. Der nächste bedeutende Widerstand, den es zu überwinden gilt, ist das erst kürzlich markerte 52-Wochen-Hoch bei 4,34 Euro. Gelingt der nachhaltige Sprung darüber, sollten Anleger ihre Position weiter ausbauen.
Analysten mit Optimismus
Die Analysten zeigen sich ähnlich optimistisch für Evote wie DER AKTIONÄR. Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat die Einstufung für Evotec nach Zahlen auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 4,60 Euro belassen. Das Biotechunternehmen habe im zweiten Halbjahr eine beeindruckende operative Marge (Ebitda) erzielt, so Analyst Volker Braun in einer Studie vom Mittwoch. Die Auslastung der Produktion in Toulouse komme schneller voran als gedacht. Nach dem ersten Halbjahr habe Evotec nun bereits 74 Prozent seiner Ebita-Prognose für das Gesamtjahr in trockenen Tüchern, so der Experte.
Und auch Roth Capital Partners präsentiert sich zuversichtlich. Die Analysten vergeben ebenfalls ein „Buy“-Rating und sehen das 12-Monates-Kursziel bei 5,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)