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Commerzbank: UniCredit gibt nicht auf

Commerzbank: UniCredit gibt nicht auf
Foto: Julia Schwager/Commerzbank; Yuri/iStockPhoto
Commerzbank AG -%
Michael Herrmann 29.09.2025, 10:46 Michael Herrmann

Die italienische Großbank UniCredit erwägt, ihren Vorstand stärker mit deutschen Vertretern zu besetzen. Ein Zugeständnis, das den Widerstand gegen eine Übernahme der Commerzbank abschwächen könnte. Das geht aus einem aktuellen Medienbericht hervor. Die Aktie verliert zum Wochenstart dennoch und rangiert am DAX-Ende.

Die UniCredit ist laut einem Bericht der Financial Times im Falle einer Commerzbank-Übernahmen dazu bereit, den deutscher Aufsichtsratsmitglieder dauerhaft zu erhöhen. Hintergrund ist, dass nach einem Zusammenschluss rund ein Drittel der Bilanzsumme des Konzerns aus Deutschland stammen würde – ein stärkeres Mitspracherecht deutscher Vertreter im Kontrollgremium wäre daher ein naheliegendes Signal.

Seit dem ersten Vorstoß im Herbst 2024 hat sich UniCredit über Aktienkäufe und Derivate bereits knapp 29 Prozent an der Commerzbank gesichert. Konzernchef Andrea Orcel macht keinen Hehl daraus, dass er eine Vollübernahme anstrebt. Bislang stößt er jedoch sowohl in Berlin als auch bei der Commerzbank-Führung auf Widerstand.

Bundeskanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil haben mehrfach betont, dass sie kein Interesse an einer „unfreundlichen“ Übernahme hätten und die Commerzbank als eigenständiges Institut erhalten wollen. Konkrete Gespräche zwischen den Beteiligten laufen derzeit nicht. Orcel selbst hat signalisiert, dass er bis 2027 Zeit habe, um ein offizielles Angebot vorzulegen.

Um die Chancen auf eine Zustimmung zu erhöhen, könnte UniCredit neben einer stärkeren deutschen Repräsentanz im Vorstand weitere Zugeständnisse anbieten. Dazu zählen Überlegungen, den Sitz der fusionierten Bank in Deutschland zu belassen, einen bestimmten Anteil der Filialen zu erhalten oder Zusagen für Kreditvergabe und Arbeitsplätze zu machen. Solche Governance-Vorschläge sind bei großen Transaktionen üblich, doch auch die Commerzbank müsste ihrerseits kompromissbereit sein, damit es überhaupt zu Verhandlungen kommt.

Dass die UniCredit nach Übernahmen bereit ist, ihr Führungsgremium anzupassen, hat die Bank bereits 2005 nach der Übernahme der HypoVereinsbank gezeigt. Damals wurde HVB-Chef Dieter Rampl zum Vorsitzenden des Gesamtkonzerns berufen – eine Phase, die allerdings von Konflikten geprägt war und mit Ramps Rücktritt 2012 endete.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Für Anleger bleibt die Ausgangslage spannend: UniCredit hält an ihren Ambitionen fest und setzt auf symbolische wie strategische Angebote, um Berlin und die Commerzbank ins Boot zu holen. Die Aktie befindet sich kurzfristig aber im Korrekturmodus. Neueinstiege drängen sich aktuell nicht auf.

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Quelle: Börsenmedien AG

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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