Die Aktie des Elektroauto-Herstellers BYD hat seit dem Hoch rund 41 Prozent korrigiert. Die vor kurzem gemeldeten Zahlen für das dritte Quartal konnten dem Papier keine Unterstützung liefern. Wie geht es mit der Aktie weiter?
Die Zahlen für das dritte Quartal haben die Investoren nicht komplett überzeugt. Der Elektroauto-Hersteller hat nach wie vor mit dem harten Wettbewerb in China zu kämpfen. Ergebnis: Der Umsatz fiel im dritten Quartal im Jahresvergleich um gut 3 Prozent auf knapp 195 Milliarden Yuan (23,6 Mrd Euro). Der Gewinn ging noch deutlicher zurück: Das Minus lag bei fast einem Drittel auf 7,8 Milliarden Yuan. „Der Gewinn je Fahrzeug lag im Quartal bei 6.100 Yuan und damit unter der Schätzung von 6.500 Yuan, trotz einer Erholung gegenüber dem Vorquartal”, fasste Tim Hsiao von Morgan Stanley die Datenlage zusammen.
BYD sei allerdings auf dem Weg zu Verbesserungen, so HSBC-Analystin Yuqian Ding. Sie erwarte eine "sequentielle Verbesserung der Volumen, Marge und Ergebnis bei BYD im vierten Quartal, getrieben durch eine Erholung der Nachfrage in der Hochsaison, inklusive einem besseren Produktmix der seine “Hebelkraft” entfalten sollte, ergänzte die Analystin von der HSBC.
Auch Goldman Sachs sieht Potenzial für die Aktie. Der Überseemarkt soll "in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Wachstumstreiber werden", so Analystin Tina Hou. BYD sei gut positioniert was die Modellpolitik angehe, so die Expertin. Ihr Kursziel lautet 141 Hongkong-Dollar.
Und dennoch kommt die Aktie nicht zur Ruhe. Seit dem Hoch bei 159 Hongkong-Dollar hat das Papier mittlerweile 41 Prozent verloren. Die letzten Unterstützungen haben nicht gehalten. Aktuell rückt die Range zwischen 95,50 Hongkong-Dollar und 92,05 Hongkong-Dollar in den Mittelpunkt. Sollte auch diese nicht halten, liegt der nächste starke Support für die Aktie bei 88,80 Hongkong-Dollar.
Der Erwartungsdruck an BYD ist und bleibt nach den hervorragenden Zahlen der letzten Jahre hoch. BYD hat mit den Zahlen für das dritte Quartal die Bedenken der Investoren nicht aus der Welt schaffen können. Der Wettbewerbsdruck im Inland nagt weiterhin an den Margen. Dennoch sollten Anleger den Blick nach vorne richten: Der große Vorteil von BYD gegenüber vielen anderen Elektroauto-Herstellern liegt vor allem darin, dass das Unternehmen weitgehend die gesamte Wertschöpfungskette selbst kontrolliert. Die Expansion nimmt ebenfalls Formen an. Die Aktie steht allerdings nach wie vor unter Druck. Aus technischer Sicht sollten Anleger eine Bodenbildung abwarten um ein neues Investment einzugehen oder bestehenden Positionen auszubauen.
06.11.2025, 18:15