In einem in dieser Woche relativ schwachen Marktumfeld geht es auch mit der Aktie von BASF nach unten. Da helfen auch die geplanten Entlastungen für den energieintensiven Chemieproduzenten derzeit nicht. So liegen nun weitere Details zum geplanten Industriestrompreis für energieintensive Branchen vor.
Demzufolge wird dieser den Bund über drei Milliarden Euro kosten. In den Jahren 2027 bis 2029 rechne das Bundeswirtschaftsministerium mit Auszahlungen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro, wie aus einem Entwurf hervorgeht, welcher er der Deutschen Presse Agentur vorliegt. Zunächst hatten "Politico" und das "Handelsblatt" berichtet.
Die Spitzen von Union und SPD hatten sich bei ihrem Koalitionsausschuss vergangene Woche auf die Maßnahme verständigt, um besonders energieintensive Branchen zu entlasten. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte zunächst von Kosten in Höhe von drei bis fünf Milliarden Euro gesprochen, die aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert werden sollen - einem Sondertopf des Bundes. Das Instrument sieht vor, den Preis für die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs auf fünf Cent pro Kilowattstunde zu begrenzen.
Dem Entwurf zufolge können Unternehmen die Jahre 2026 bis 2028 abrechnen lassen, die Auszahlung folgt im jeweils folgenden Jahr. Profitieren sollen demnach Unternehmen aus 91 Wirtschaftszweigen, in denen das Risiko einer Abwanderung ins Ausland besonders hoch ist. Dazu zählten unter anderem große Teile der chemischen Industrie, der Metallindustrie, der Glas- und Keramikherstellung, der Zementindustrie sowie der Produktion von Batteriezellen und Halbleitern.
Welche Unternehmen am Ende profitieren, ist aber immer noch nicht klar. Das Ministerium will den Angaben zufolge Verbände dazu aufrufen, entsprechende Nachweise vorzulegen. Außerdem muss das Papier des Ministeriums von Katherina Reiche (CDU) auch noch innerhalb der Bundesregierung abgestimmt werden.
Es bleibt dabei: Die verschiedenen Entlastungen auf der Kostenseite helfen BASF. Allerdings ist die größte Herausforderung des Chemieriesen derzeit weiterhin die anhaltend maue Konjunkturentwicklung in nahezu allen Kernmärkten des Unternehmens. Da dies aber mittlerweile eingepreist sein sollte, können Dividendenjäger mit einem langen Atem nach wie vor bei BASF an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 36,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
19.11.2025, 07:37