BASF-Chef Markus Kamieth blickt vorsichtig auf das kommende Jahr 2026. Im Gespräch mit dem Handelsblatt dämpfte Kamieth die Erwartungen an eine rasche wirtschaftliche Erholung. BASF rechne aktuell nicht damit, dass die Konjunktur 2026 spürbar zulege. Die deutsche Industrie befinde sich nicht im Rückzug, betonte er, agiere jedoch „defensiver als noch vor fünf oder sieben Jahren“.
„Die Chemieindustrie erlebt wohl ihre schwierigste Zeit seit 25 Jahren“, so Kamieth weiter. BASF hat bereits auf die Belastungen reagiert, unter anderem mit Stilllegungen in Ludwigshafen sowie umfassenden Spar- und Stellenabbauprogrammen. Der Vorstandschef will den Konzern neu ausrichten – etwa durch den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche und einen möglichen Börsengang der Agrarsparte.
Trotz der Einschnitte sieht Kamieth den Standort Ludwigshafen weiterhin als zentrales Element des Unternehmens: „Wenn Ludwigshafen stillsteht, stehen große Teile der deutschen Industrie still.“ Kritik an hohen Investitionen in China wies er zurück. Die global größten Investitionen flössen weiterhin in den Heimatstandort, betonte er: „BASF investiert weltweit nirgends so stark wie in Ludwigshafen – mehr auch als in China.“
Indes hält Kamieth trotz der anhaltenden Schwächephase der deutschen Wirtschaft nichts von Szenarien einer drohenden Deindustrialisierung. So erklärte er, die Industrie werde auch künftig ein zentraler Bestandteil der Wertschöpfung bleiben. Unternehmen müssten sich zwar neu aufstellen, Kapazitäten anpassen und weiter investieren, doch die Branche werde nicht verschwinden. Begriffe wie „Deindustrialisierung“ lehne er ab, „weil es suggeriert, es könnte irgendwann mal alles weg sein“.
Obwohl sich das zuvor bullishe Chartbild im Wochenverlauf wieder eingetrübt hat, bleibt DER AKTIONÄR optimistisch für die BASF-Anteile gestimmt. Denn die mittel- bis langfristigen Aussichten für die im historischen Vergleich relativ günstig bewertete Aktie sind gut. Dividendenjäger mit einem langen Atem können daher nach wie vor bei BASF zugreifen. Der Stoppkurs kann bei 36,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Heute, 13:33