Die Aktien der deutschen Autobauer zeigen sich weiter von ihrer freundlichen Seite. Nach dem starken Vortag verzeichnen Mercedes, BMW, Volkswagen und Porsche auch zum Wochenabschluss kräftige Kursgewinne. Neben der allgemein guten Branchenstimmung machen News zur Förderung von E-Autos Hoffnung.
Rückenwind kam aus Berlin: Der Bundestag verlängerte die Steuerbefreiung für Elektroautos um weitere fünf Jahre. Käufer, die ihr Fahrzeug bis Ende 2030 erstmals zulassen, sparen damit bis zu zehn Jahre lang die Kfz-Steuer, maximal jedoch bis Ende 2035. Der SPD-Abgeordnete Ingo Vogel sprach von einem klaren Anreiz für einen frühzeitigen Umstieg. Für die Hersteller ist das ein Signal, das mitten in einer Phase gedämpfter Nachfrage willkommen ist. Die Koalition beziffert die Mindereinnahmen auf eine Milliarde Euro, bewertet sie aber als strategisch notwendige Stütze für die Branche.
An der Börse zählt vor allem die Botschaft: Die Politik bleibt beim Umbau zur Elektromobilität verlässlich. Analysten verweisen darauf, dass die verlängerte Steuerfreiheit die Nachfrage im Schlussquartal und im kommenden Jahr stabilisieren dürfte. Für Mercedes und BMW, deren Elektroanteile im Konzernmix zuletzt spürbar wuchsen, könnte das eine wichtige Stütze darstellen. Volkswagen erwartet im E-Geschäft nach einem verhaltenen Sommer ebenfalls neue Impulse.
Aktien ziehen weiter an
Die Mercedes-Aktie legt am Freitag um weitere zwei Prozent zu und setzt sich damit weiter vom charttechnisch wichtigen GD50 bei aktuell 56,20 Euro ab. Nach oben hin gilt es nun, den Widerstand im Bereich von 63,20 Euro zu knacken, anschließend wäre der Weg bis zunächst rund 65 Euro frei.
Die BMW-Aktie knackte am Donnerstag den Widerstand bei rund 92 Euro, generierte damit ein Kaufsignal und knüpft nun an die Vortagesgewinne an. Um 3,1 Prozent gewinnt der Titel und notiert zur Stunde bei 95,64 Euro. Läuft der Kurs nun in das im Mai aufgerissene Gap bei 97,84 Euro hinein, wäre zunächst Luft bis 102,35 Euro. Der nächste Widerstand läge dann knapp über 104 Euro.
Für die Volkswagen-Vorzüge geht es um 1,5 Prozent nach oben. Nach dem Run von 12 Prozent in den vergangenen zehn Handelstagen gilt es allerdings noch, die Widerstände bei rund 108,50 Euro und an der 110-Euro-Marke zu knacken, ehe weiteres Kurspotenzial entstünde.
Die Sportwagentochter Porsche legt um 1,6 Prozent und übersprang damit den ersten Widerstand bei 47,50 Euro. Gelingt nun noch der Sprung über die Hürde von 48,80 Euro wäre das ein echtes Kaufsignal. Anleger legen sich auf die Lauer.
Die Stimmung in der Autobranche hellt sich weiter auf. Die verlängerte Steuerförderung gibt den Herstellern weitere Planungssicherheit. DER AKTIONÄR rät derzeit bei BMW und Mercedes zum Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche AG.
Heute, 15:50