An einem überwiegend freundlichen Handelstag stehen heute im deutschen Leitindex DAX die Aktien der Rückversicherer Hannover Rück und Munich Re unter Druck. Grund für die Abverkäufe ist der neue Ausblick der Schweizer Rückversicherungsgiganten Swiss Re, den dieser am heutigen Investorentag veröffentlicht hat.
Swiss Re setzte seine Gewinnprognose für das kommende Jahr nur moderat höher – deutlich weniger aber, als zahlreiche Marktteilnehmer erwartet hatten. Die Schweizer wollen ihren Gewinn durch die Neuausrichtung des Lebens- und Krankensegments weiter ausbauen. Konzernchef Andreas Berger stellt für 2026 einen Überschuss von 4,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Damit liegt die Zielmarke leicht über den für 2025 erwarteten 4,4 Milliarden Dollar. Belastungen von rund 250 Millionen Dollar im vierten Quartal werden jedoch durch die Sanierungsmaßnahmen in Australien, Israel und Südkorea erwartet.
Laut Vontobel-Analyst Matteo Lindauer liegt das Ziel rund acht Prozent unter seinen eigenen Annahmen und etwa fünf Prozent unter den Konsensschätzungen. Auch Jefferies sprach von einer eher vorsichtigen Prognose. Zusätzlich belaste der weiter vorhandene Gegenwind im Bereich Leben und Gesundheit. In diesem Segment fällt eine Sonderbelastung von rund 250 Millionen Dollar an, worauf das Unternehmen bereits im Zuge der Neunmonatszahlen hingewiesen hatte.
Die Papiere von Swiss Re haben daraufhin am Freitagvormittag deutlich nachgegeben: Die Aktie verliert derzeit rund fünf Prozent und rutscht damit auch aus der monatelangen Seitwärtsrange, deren untere Begrenzung bei rund 135 Franken verläuft. Mit dem Rücksetzer rückten die Tiefstände aus dem April wieder in den Fokus.
Die Schwäche strahlte zudem auf die übrigen Branchenvertreter aus: Munich Re und Hannover Rück verlieren jeweils etwa ein Prozent und sind damit die Tagesverlierer im DAX. DER AKTIONÄR setzt in der Branche weiter auf Hannover Rück. Das Papier hat im Vergleich deutliches Nachholpotenzial. Zudem überzeugt eine starke Dividendenrendite von 4,5 Prozent.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Aktien der Hannover Rück befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Heute, 10:17