Der niederländische Chip-Ausrüster ASML hat am Mittwochmorgen starke Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vor allem der massive Auftragseingang, angetrieben durch den unaufhaltsamen KI-Trend, konnte überzeugen.
Im abgelaufenen Quartal verzeichnete ASML einen Auftragseingang von 5,4 Milliarden Euro. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 4,9 Milliarden Euro gerechnet. Ein erheblicher Teil davon, nämlich 3,6 Milliarden Euro, entfiel auf die hochentwickelten EUV-Lithografiemaschinen. Diese sind für die Herstellung der modernsten KI-Chips unverzichtbar und ASML ist weltweit der einzige Anbieter dieser Technologie.
Der Umsatz lag mit 7,52 Milliarden Euro leicht unter den Konsensschätzungen, was die positive Grundstimmung jedoch kaum trübte. Der Gewinn je Aktie übertraf mit 5,48 Euro die Prognosen der Experten.
KI als Wachstumsmotor
Der Grund für die vollen Auftragsbücher ist der globale Wettlauf um die Vormachtstellung im Bereich der künstlichen Intelligenz. Unternehmen und Staaten investieren hunderte Milliarden in die notwendige Infrastruktur, wovon ASML direkt profitiert. „Wir sehen weiterhin eine positive Dynamik bei den Investitionen in KI, und wir sehen auch, dass sich dies auf mehr Kunden ausweitet“, kommentierte CEO Christophe Fouquet die Entwicklung.
Auch die größten Kunden von ASML, darunter Branchenriesen wie Taiwan Semiconductor Manufacturing und Samsung, meldeten zuletzt eine robuste Nachfrage nach KI-Chips. Die Aktie von ASML hat seit Jahresbeginn bereits rund 24 Prozent zugelegt und das Unternehmen zum wertvollsten Technologiekonzern Europas gemacht. Bis 2030 will der Konzern seinen Jahresumsatz auf bis zu 60 Milliarden Euro steigern.
Geopolitische Risiken bleiben
Trotz der starken operativen Entwicklung bleibt die geopolitische Lage ein Unsicherheitsfaktor. Die USA verschärfen die Handelsbeschränkungen für Technologielieferungen nach China, einem der wichtigsten Märkte für ASML. Ein Ausschuss des US-Repräsentantenhauses warf dem Unternehmen erst kürzlich vor, Chinas Halbleiterindustrie und damit auch dessen Militär zu unterstützen. Zudem könnten neue Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden die Lieferketten beeinträchtigen.
Der massive Auftragseingang unterstreicht die unangefochtene Marktstellung von ASML. Das Unternehmen ist eine Schlüsselfigur im Megatrend KI und profitiert wie kaum ein anderes von den enormen Investitionen in diesem Sektor. Anleger bleiben daher weiter an Bord.
15.10.2025, 07:33