LONDON (dpa-AFX) - Die steigenden Ölpreise lassen auch beim britischen BP
BP hatte bereits im April ein Rückkaufprogramm im Umfang von 500 Millionen Dollar angekündigt. Doch nun sollen eigene Anteile im Volumen von bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar Konzern erworben werden, wie BP am Dienstag mitteilte, wobei der Ankauf aus im ersten Halbjahr erwirtschafteten überschüssigen Barmitteln finanziert werden soll.
Mit höheren Dividenden und Aktienrückkäufen liegt BP voll im Trend der Branche, die nach einem historisch schwierigen Jahr 2020 das Interesse der Investoren zurückzugewinnen versucht. Auch die europäischen Konkurrenten wie etwa Shell
Unter dem Strich verdiente BP 3,1 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro), nach einem Verlust von knapp 17 Milliarden Dollar im Vorjahr. Bereinigt um Sonderfaktoren lag der Gewinn im vergangenen Jahresviertel bei rund 2,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Dabei geht auch BP davon aus, dass das Schlimmste in der Pandemie inzwischen überstanden ist. Für das kommende Quartal rechnet der Konzern mit einer weiter anziehenden Nachfrage und einer noch höheren Produktion.
Dabei hatte noch im vergangenen Jahr die Corona-Krise und der damit einhergehende Ölpreissturz die Ölkonzerne schwer gebeutelt. Auch BP schrieb wie die Konkurrenz Milliardenverluste und dampfte seine Ausschüttungen kräftig ein. Im zweiten Quartal 2020 halbierte der Konzern seine Dividende - es war die erste Kürzung seit zehn Jahren.
Nun soll die Dividende wieder steigen. Für das abgelaufene Jahresviertel wollen die Briten 5,46 US-Cent je Aktie zahlen. In den vorangehenden Quartalen hatten sich die Aktionäre noch mit 5,25 Cent je Papier zufrieden geben müssen.
Laut BP-Chef Bernard Looney verfügt der Konzern über die finanziellen Möglichkeiten zu weiteren Dividendenerhöhungen. Diese könnten pro Stammaktie bis zum Jahr 2025 jährlich um 4 Prozent anziehen, womit sie rein rechnerisch jedoch weiter unter dem Vorkriseniveau bleiben würden.
Pro Quartal könnten zudem Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar zurückgekauft werden, so Looney. Dabei geht BP von durchschnittlichen Ölpreisen um 60 Dollar pro Barrel aus - aktuell kosten ein Barrel der Nordseesorte Brent oder ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mehr als 70 Dollar./tav/mis/eas
Quelle: dpa-AFX