XPeng meldet für das Q3 den niedrigsten Nettoverlust seit fünf Jahren und eine Bruttomarge auf Rekordhoch. Dennoch verlieren die in den USA gelisteten ADRs vorbörslich knapp vier Prozent. Der Grund liegt im verhaltenen Ausblick, der trotz starker Zahlen Zweifel am Wachstumskurs nährt. Wie sollten Anleger jetzt handeln?
XPeng hat den Umsatz dritten Quartal auf 20,4 Milliarden Yuan oder umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Auslieferungen kletterten auf über 116.000 Einheiten und lagen damit wie der Umsatz minimal unter den Prognosen. Besser als erwartet: Der Nettoverlust lag auf 381 Millionen Yuan deutlich unter den erwarteten 570 Millionen Yuan. Nach gut 1,81 Milliarden Yuan Nettoverlust im Vorjahresquartal verbucht XPeng nun den kleinsten Fehlbetrag seit dem dritten Quartal 2020.
Noch deutlicher wird der Fortschritt bei der Profitabilität. Die Bruttomarge klettert auf einen Rekordwert von 20,1 Prozent und übertrifft die erwarteten 17,8 Prozent klar. Vor einem Jahr lag sie bei 15,3 Prozent. Der Zuwachs resultiert aus Skaleneffekten, sinkenden Stückkosten. Die Fahrzeugmarge kletterte um 3,5 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent. Auch die Einnahmen aus Dienstleistungen und Techniklizenzierungen legten kräftig zu – um 78,1 Prozent auf 2,33 Milliarden Yuan. Die Marge lag hier bei fast 75 Prozent.
Parallel stiegen die Forschungs- und Vertriebskosten mit 2,43 Milliarden Yuan um rund die Hälfte, da XPeng neue Plattformen, autonomes Fahren und Robotik vorantrieb. Die Investitionen drücken zwar auf den freien Cashflow, gelten aber als Voraussetzung für Technologien der Zukunft.
Der Ausblick sorgte dagegen für eine Enttäuschung. Für das vierte Quartal stellt XPeng Erlöse zwischen 21,5 und 23 Milliarden Yuan in Aussicht. Der Konsens lag bei 25,4 Milliarden Yuan. Die erwarteten Auslieferungen von 125.000 bis 132.000 Einheiten liegen ebenfalls unter den Schätzungen.
Der Ausblick war einzige wirklich negative Punkt am Zahlenwerk XPengs. Abgesehen davon hat der Autobauer stark abgeschnitten und die wichtigsten Kennzahlen gesteigert. Anleger bleiben an Bord oder nutzen den jüngsten Rücksetzer zum (Nach-)Kauf.
17.11.2025, 13:25