Nach der starken Vorwoche stehen Solaraktien am Dienstag wieder unter Druck. US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck, dass Steuervorteile für Projekte mit grünen Energien bald auslaufen. An der Börse sorgt das wieder für Unsicherheit, SolarEdge, Enphase, First Solar und Co verlieren auf breiter Front rund vier bis fünf Prozent an Wert.
Trump hat eine neue Durchführungsverordnung erlassen, in der er das Finanzministerium dazu aufforderte, die Rücknahme von Subventionen für grüne Energien umzusetzen. Das soll auch dazu beitragen, dass einige der Änderungen des jüngst verabschiedeten Steuergesetzes „ausgebaut und gestärkt“ werden. Zudem soll das Innenministerium Richtlinien abschaffen, welche die erneuerbaren Energien gegenüber anderen Energiequellen bevorzugen.
In der vergangenen Woche hatte der Kongress das neue Steuer- und Ausgabengesetz von Trump verabschiedet. Dass dieses mit Hinblick auf grüne Energien etwas milder ausfiel als befürchtet, hatte zwar vergangene Woche noch für Kursgewinne bei den Solaraktien gesorgt. Dennoch sollen Steuergutschriften nach 2026 gestrichen werden, wenn der Bau der Projekte bis dahin noch nicht begonnen wurde. Laut dem Branchenverband SEIA gefährdet das Gesetz in den USA fast 300.000 Arbeitsplätze sowie Investitionen in Höhe von 220 Milliarden Dollar.
Klar ist: Die politischen Rahmenbedingungen für die Solarbranche bleiben schwierig. Trump ist kein Freund grüner Energien und entsprechende Vorstöße des Präsidenten können wie am Dienstag auch künftig immer wieder für Rücksetzer sorgen. Dennoch ist nach dem Abverkauf der vergangenen Jahre viel Negatives eingepreist und auch die Entwicklung in den USA ist mittlerweile bekannt. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Kurzfristig könnte es mit SolarEdge und Co wieder etwas nach oben gehen – allerdings sollte hier weiter mit Stoppkurs (SolarEdge: 17,50 Euro) gearbeitet werden, um bei einem erneuten Rückschlag die Verluste zu begrenzen.
08.07.2025, 17:26