Am Donnerstagabend sorgte Ubisoft für großes Aufsehen: Kurz vor der geplanten Veröffentlichung seiner Quartalszahlen kündigte der Spieleentwickler überraschend an, die Ergebnisse zu verschieben. Zudem wurde der Handel mit den eigenen Aktien vorübergehend ausgesetzt. Was steckt hinter diesem drastischen Schritt?
Wenige Stunden vor Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025/2026 machte Ubisoft einen Rückzieher. Das Unternehmen brauche mehr Zeit, hieß es offiziell. Gründe nannte der französische Spieleentwickler nicht. Zusätzlich zur Verschiebung der Zahlen beantragte Ubisoft, den Handel der eigenen Aktien und Anleihen bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse auszusetzen.
Branchen-Insider Daniel Ahmad warnte davor, zu schnell Schlussfolgerungen zu ziehen: „Ja, das könnte auf eine Art Übernahme hindeuten. Es könnte aber auch ein buchhalterisches oder finanzielles Problem darstellen.“ Schon seit Monaten befindet sich Ubisoft in einer schwierigen Lage. Mehrere große Spiele konnten die internen Erwartungen nicht erfüllen, was die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation weiter verschärfte.
Um die Qualität seiner Spiele langfristig zu steigern und die Markenstrategie neu auszurichten, hat Ubisoft im Frühjahr gemeinsam mit Tencent die Tochterfirma Vantage Studios gegründet. Diese neue Einheit betreut künftig die wichtigsten Ubisoft-Franchises wie "Assassin’s Creed", "Far Cry" und "Rainbow Six". Ziel ist es, den Teams mehr kreative Freiheit zu geben und die Marken schlagkräftiger weiterzuentwickeln. Insgesamt umfasst Vantage Studios mehr als 2.300 Entwickler.
Die Ankündigungen wirken wie ein Warnsignal und kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Ubisoft ohnehin unter massivem Druck steht. Anleger lassen die Finger von der Aktie. DER AKTIONÄR bevorzugt im Gamingsektor die Aktien von Take-Two und Electronic Arts.
14.11.2025, 09:58