Anfang Juni überraschte Microsoft mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung die Anlegerwelt. Das Unternehmen führte die Anpassung der Prognose allerdings auf Währungseffekte zurück. Operativ dürfte das Branchenprimus im Bereich der Produktivitätssoftware weiterhin gut performen. Darauf deuten jedenfalls die starken Geschäftsergebnisse der Wettbewerber hin.
So hat Oracle am Montag ein sehr überzeugendes Quartalswerk vorgelegt und eine optimistische Prognose herausgegeben (DER AKTIONÄR berichtete). Oracle-CEO Catz geht bei den Clouderlösen für den im August endenden Zeitraum von einem Wachstum um bis zu 47 Prozent aus.
Das ist ein gutes Zeichen für die Sparte "Intelligent Cloud" von Microsoft, die mit Diensten wie Azure und insbesondere Produkten wie SQL Server direkt mit Oracle konkurriert. Zuletzt setzte Microsoft in diesem Segment 19,1 Milliarden Dollar um, mehr als in seinen beiden anderen Kernsparten "More Personal Computing" und "Productivity & Business Processes".
Ein weiterer Wetbewerber von Microsoft ist Salesforce, der am 31. Mai sehr solide Geschäftszahlen präsentierte und überraschend seine Gewinnprognose anhob. Damit dürfte auch die Nachfrage nach Microsofts CRM-Lösung Dynamics 365 (das Konkurrenzprodukt zu Salesforce CRM) ungebrochen hoch bleiben. Microsoft setzt mit Dynamics 365 bereits über drei Milliarden Dollar pro Jahr um.
Die Quartalsergebnisse von Oracle und Salesforce zeigen, dass es der Softwarebranche trotz der makroökonomischen Krise sehr gut geht. DER AKTIONÄR geht daher davon aus, dass auch Microsofts Geschäfte weiterhin hervorragend laufen werden. Damit wirken auch die Aussagen von Microsofts Boss Satya Nadella rund um die deflationäre Wirkung digitaler Technologien in einem inflationären Umfeld noch authentischer. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft.