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"Wind hat gedreht" bei DAX & Co: Rüstung, Bau und Energie bleiben gefragt – auch SMA Solar gefällt

Foto: Kapustin Igor/Shutterstock
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Martin Mrowka 13.03.2025, 18:15 Martin Mrowka

Am Donnerstag verbuchten DAX und Co erneut kleinere Verluste. Die handels- und geopolitische Unsicherheit angesichts der mitunter sonderbaren Entscheidungen der politischen Führung in den USA hielt an. Zyklische Werte wurden gemieden, gefragt waren erneut vor allem defensive Branchen. Und SMA Solar. Zudem waren Edelmetalle gesucht.

Der DAX hat am Donnerstag nach einigen Kursschwankungen letztlich Verluste erlitten. Mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 22.567 Punkte knüpfte der deutsche Leitindex wieder an seinen vortags unterbrochenen Abwärtstrend an. Zeitweilig war der DAX nach einem Tageshoch am Vormittag bei 22.752 Zählern heute sogar bis auf 22.417 Punkte abgerutscht.

Vom noch jungen Rekordhoch bei 23.475 Punkten ist er angesichts der Unruhe an den Märkten wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump inzwischen um knapp vier Prozent zurückgefallen. Der MDAX verabschiedete sich 0,75 Prozent tiefer bei 28.470 Punkten aus dem Handel. Auch in den USA gaben die Aktien-Indizes zuletzt nach.

"Der Wind am Aktienmarkt hat sich gedreht", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Wall Street fällt bereits seit gut einem Monat, der DAX seit einer Woche." Die jüngsten US-Preisdaten zeigten zwar "den lang ersehnten Rutsch der Kerninflation, aber aus den falschen Gründen". Denn die Teuerung könnte zurückgehen, weil die Rezessionsgefahr zunehme - "dabei hatte die US-Notenbank genau das verhindern wollen", so der Experte weiter. 

Hochkonjunktur habe indes das als "sicherer Hafen" geltende Gold. Der Goldpreis markierte am Donnerstag mit einem deutlichen Preissprung ein Rekordhoch.

DAX seit März 2024  (Xetra)
Quelle: TradingView.com
DAX seit März 2024 (Xetra)

Die Aktien von Daimler Truck rutschten mit einem Verlust von zeitweise 15 Prozent unter ihren Erholungstrend der vergangenen Monate. In den Xetra-Feierabend gingen sie schließlich 4,4 Prozent unter Mittwochs-Schluss. Einem Börsianer zufolge stellt die US-Regierung die härteren Emissionsgrenzen für Lkw auf den Prüfstand. Sollten sie kippen, würde das die vorgezogene Nachfrage nach saubereren Lkw ausbremsen, so der Börsianer. Die kurzfristigen Gewinnschätzungen dürften dann erst einmal fallen. Daimler Truck habe mit Abstand den größten Marktanteil bei großen Lkw in Nordamerika.

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück will nach einem Rekordgewinn deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Für das laufende Jahr gab der scheidende Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz ein Gewinnziel von rund 2,4 Milliarden Euro aus. Die Anteilsscheine stiegen als einer der Tagesgewinner im DAX um 0,7 Prozent. 

Noch besser zeigten sich im DAX RWE und E.on mit plus 2,7 und plus 0,9 Prozent. RWE hat mit TotalEnergies einen langfristigen Abnahmevertrag für grünen Wasserstoff geschlossen. Die Konditionen sehen eine Laufzeit von 15 Jahren vor. Der grüne Wasserstoff stammt vom Elektrolyseur in Lingen und ist hauptsächlich für die Total-Raffinerie in Leuna bestimmt. Die beteiligten Unternehmen sprechen von einer Vereinbarung mit "Signalcharakter für den deutschen Markt". Zudem haben die Deutschen im Kraftwerk Eemshaven einen der größten Batteriespeicher der Niederlande in Betrieb genommen.

Auch Rheinmetall-Papiere fanden sich mit plus 1,8 Prozent neben Bau-Zulieferer Heidelberg Materials (plus zwei Prozent) wieder unter den Tagessiegern. Zeitweilig notierte der Rüstungswert erstmals über der 1.300-Euro-Marke, nachdem ein Analyst sein Kursziel auf 1.600 Euro erhöht hatte.

Im MDAX stand die Aktie von K+S mit einem Kursabschlag von gut sechs Prozent am Ende der Liste. Der operative Gewinn des Düngemittelhersteller ging 2024 bei einem Umsatzrückgang von rund fünf Prozent um gut ein Fünftel zurück. Für das laufende Jahr stellte der Konzern eine recht breite Spanne für das operative Ergebnis (EBITDA) in Aussicht.

Puma-Aktien setzten mit einem Minus von 2,8 Prozent ihre Talfahrt der vergangenen Tage fort. Der Sportartikel-Konzern hatte mit seiner Prognose für 2025 enttäuscht. CEO Arne Freundt wirkt auch zweieinhalb Jahre nach Amtsantritt ziemlich planlos. In den nächsten Monaten könnte es für den schwer angeschlagenen MDAX-Konzern noch schwieriger werden.

Eine wilde Fahrt legten die Aktien von Hugo Boss hin. Nach anfänglich klaren Kursgewinnen ging es deutlich ins Minus. Zeitweise notierten die Papiere des Modekonzerns zehn Prozent unter ihrem Tageshoch. Zuletzt büßten sie 2,4 Prozent ein. Für 2025 hofft der Vorstand wieder mehr operativen Gewinn einfahren zu können, kann weiteres Umsatzwachstum aber nicht versprechen.

Beim Ringen um eine mögliche Übernahme des Spezial-Verpackungs-Herstellers Gerresheimer hat offenbar ein Konsortium um die Beteiligungsgesellschaften Warburg Pincus und KKR die besten Karten. Andere Interessenten sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg aus dem Rennen um den Anbieter von Pharma- und Kosmetikverpackungen ausgestiegen. Gerresheimer-Papiere büßten dreieinhalb Prozent ein.

Am Ende der SDAX-Werte steht heute Grenke mit einem Kursrückgang um fast 19 Prozent. Der Leasing-Spezialist sieht 2025 als Übergangsjahr. Im vergangenen Jahr sank das Konzernergebnis um fast 19 Prozent. Grund waren die höhere Risikovorsorge und gestiegene Kosten. Die Dividende soll entsprechend geringer ausfallen. Es sei davon auszugehen, dass Grenke die Zunahme der Unternehmensinsolvenzen vor allem noch im ersten Halbjahr 2025 spüren werde, sagte Unternehmenschef Sebastian Hirsch. Die Grenke-Aktien brachen um bis zu 22 Prozent ein, auf das tiefste Niveau seit Mitte 2012.

Erfreuen kann seine Anteilsinhaber heute hingegen SMA Solar. Zeitweilig zog die Aktie um mehr als zehn Prozent an. Zuletzt blieb ein Tagesplus von 8,3 Prozent. Der Wechselrichterhersteller profitiert von der Aussicht auf mehr finanzielle Unterstützung durch die deutsche Politik. Zudem gibt es auch von Seiten der Analysten erneut Rückenwind.

Auch Panzergetriebe-Bauer Renk Group fand sich mit einem Kursplus von fast sechs Prozent unter den besten Werten im SDAX. Renk wird bekanntlich in Kürze in den MDAX aufsteigen.

Enthält Material von dpa-AFX

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