Die US-Importzölle bleiben eines der heißesten Themen am Markt. Anleger schauen vor allem auf ein Handelskommen zwischen der EU und den USA. Trump bezifferte die Chance auf einen Deal zuletzt auf „50:50“. Doch die Zeit drängt: Ab dem 1. August würden ohne Einigung Zölle von bis zu 50 Prozent anfallen. Vor allem eine Branche zittert. Aber die EU ist gewappnet.
Angesprochen auf einen Deal mit der Europäischen Union antwortete Trump am Freitag, dass es laut seiner Einschätzung eine „50:50-Chance, vielleicht weniger“ gebe. Trump erwähnte auch, dass die EU sehr daran interessiert sei, ein solches Abkommen zu schließen. Jedoch müsse sie im Gegenzug senken ihre Zölle. Konkrete Konditionen nannte der US-Präsident jedoch nicht.
Die Aussage erfolgte inmitten laufender Verhandlungen: Trump plant, ab dem 1. August fast US-Importe aus der EU mit Zöllen von 30 Prozent zu belasten, falls bis dahin kein Deal steht. Zuletzt mehrten sich aber Berichte, dass bereits an diesem Wochenende ein Rahmenabkommen mit 15-prozentigen Zöllen für EU-Exporte stehen könnte.
Automobilbranche zittert – Zölle kosten VW Milliarden
Insbesondere Europas wichtige Automobilbranche würden die Abgaben hart treffen. Wie schwer zeigt ein Blick auf die am Freitag erschienen Q2-Zahlen von Volkswagen: Der operative Gewinn brach um knapp ein Drittel ein, die Margenziele wurden daher von 6,5 auf vier bis fünf Prozent gesenkt. Allein durch die Zölle fiel laut Konzern ein Verlust von rund 1,3 Milliarden Euro an.
Die großen Hersteller rund um VW, Mercedes und BMW verhandeln daher auch direkt mit US-Behörden. VW-CEO Oliver Blume erklärte im Rahmen der Zahlenpräsentation einen möglichen eigenen Deal mit der US-Regierung: Für jeden Dollar, den VW in den USA investiert, sollen die Zollkosten in gleicher Höhe senken. Blume erklärte machte aber auch klar: Zunächst braucht es einen Deal der EU, erst dann ist der Autobauer an der Reihe.
Milliarden-Vergeltungspaket der EU
Sollte ein solcher nicht zustande kommen, ist die EU vorbereitet. Sie hat Gegenmaßnahmen durch Tarifpakete in Höhe von 93 Milliarden Euro insbesondere auf Schlüsselbereiche auf den Weg gebracht.
Der Zollkonflikt geht in die heiße Phase. Für den Aktienmarkt hat ein Deal zwischen Europa und den USA große Bedeutung. Mit wachsenden Hoffnungen auf eine Einigung sind auch die Kurse merklich gestiegen. Ganz gleich, wie die Verhandlungen aber ausfallen: Chancen gibt es an der Börse in jeder Phase – DER AKTIONÄR sucht sie für Sie heraus. So auch in der neuesten Ausgabe 31/2025, die hier bequem als E-Paper heruntergeladen werden kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen AG ZC 09/PERP.
25.07.2025, 17:45