100.000 Dollar – eine magische Marke für den Bitcoin. Geht es nach einem Top-Analysten der Großbank Standard Chartered, könnte diese Schwelle schon bald zur neuen, unumstößlichen Untergrenze werden. Die Bedingung: Die positive Marktlage muss nur noch diese Woche anhalten.
Entscheidend für die verbesserte Stimmung sind die Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China. Nachdem die Furcht an den Märkten in der Vorwoche noch dominierte, kehrte zuletzt die Hoffnung zurück. Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent über eine mögliche Verzögerung chinesischer Exportkontrollen und geplante Sojabohnen-Käufe beflügelten die Risiko-Märkte. Die Details des Deals sollen nach dem Treffen der beiden Staatschefs am Donnerstag finalisiert werden.
Diese Kennzahlen sind jetzt entscheidend
Geoffrey Kendrick, Leiter des Bereichs Digital-Assets-Research bei der Standard Chartered Bank, nennt klare Indikatoren, die eine nachhaltige Stärke des Bitcoin signalisieren würden. Anleger sollten vor allem auf das Bitcoin-Gold-Ratio achten, welches die Marktkapitalisierung beider Assets vergleicht. „Ich werde darauf achten, dass dieses Verhältnis wieder über 30 steigt, um das Ende der Angst zu signalisieren“, so Kendrick. Ein weiteres Schlüsselsignal wären frische Kapitalzuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs. Kendrick verweist auf die Abflüsse aus US-Gold-ETFs von über zwei Milliarden Dollar in der vergangenen Woche. Sollte auch nur die Hälfte davon in dieser Woche in Bitcoin-ETFs fließen, wäre das ein starkes Zeichen für eine Stimmungsverbesserung, denn hier bestehe Nachholbedarf.
Die „absolute positive Bestätigung“ wäre laut dem Experten jedoch ein neues Allzeithoch. Dies würde denjenigen den Wind aus den Segeln nehmen, die an der Theorie des Halving-Zyklus als Hauptpreistreiber festhalten. Kendrick ist überzeugt: „Ich denke, der Halving-Zyklus ist tot (ETF-Zuflüsse sind wichtiger), aber es braucht eine Bestätigung, um alle davon zu überzeugen.“
Zusätzlichen Rückenwind könnte die Sitzung der US-Notenbank (FOMC) am Mittwoch bringen. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte, was als positiv für Vermögenswerte wie Bitcoin gilt. Kendricks Fazit ist eindeutig: „Wenn diese Woche gut läuft, könnte der Bitcoin NIE WIEDER unter 100.000 Dollar fallen.“
Eine mutige Prognose. Der Kryptomarkt hat jedoch in der Vergangenheit oft genug gezeigt, dass Anleger auf das Unvorhersehbare vorbereitet sein müssen. Eine Aussage, der Bitcoin werde „nie wieder“ unter eine bestimmte Marke fallen, erscheint daher sehr optimistisch. Ungeachtet dessen bleiben die langfristigen Aussichten für die Digitalwährung intakt. Anleger bleiben daher an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
28.10.2025, 11:05