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Bitcoin: Grünes Licht von JPMorgan – doch CEO Dimon bleibt ewiger Zweifler

Bitcoin: Grünes Licht von JPMorgan – doch CEO Dimon bleibt ewiger Zweifler
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Philipp Schleu 19.05.2025 Philipp Schleu

Zeitenwende bei der US-Großbank JPMorgan. Trotz der anhaltenden und lautstarken Kritik von CEO Jamie Dimon öffnet das Institut nun seine Tore für Bitcoin-Investments seiner Kunden. Ein bemerkenswerter Schritt, der die fortschreitende Akzeptanz von Kryptowährungen im Mainstream-Finanzwesen unterstreicht – auch wenn der Chef selbst weiterhin die Nase rümpft.

„Wir werden es Ihnen erlauben, es zu kaufen“, verkündete Dimon am Montag auf dem jährlichen Investorentag der Bank. Doch ganz über seinen Schatten springen kann der Banken-Boss nicht: „Wir werden es aber nicht verwahren.“ Diese Entscheidung ist besonders pikant angesichts Dimons langer Historie als einer der schärfsten Kritiker der digitalen Währung. Man erinnere sich: Noch 2021 bezeichnete er Bitcoin als „wertlos“.

Auch wenn JPMorgan nun nachzieht – Konkurrent Morgan Stanley erlaubt seinen Finanzberatern bereits seit August, qualifizierten Kunden bestimmte Spot-Bitcoin-ETFs anzubieten – bleibt Dimons persönliche Meinung unverändert. Er verwies erneut auf Probleme wie Geldwäsche, die unklaren Besitzverhältnisse und die Nutzung für „Sexhandel und Terrorismus“. Seine Haltung fasste er in einem prägnanten Vergleich zusammen: „Ich denke nicht, dass Sie rauchen sollten, aber ich verteidige Ihr Recht zu rauchen. Ich verteidige Ihr Recht, Bitcoin zu kaufen.“

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Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Trump-Administration als Krypto-Katalysator?

Die Kehrtwende bei JPMorgan kommt nicht gänzlich überraschend. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump weht ein anderer Wind in Washington. Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) haben ihre eher restriktiven Krypto-Leitlinien bereits zurückgenommen. Durch die Aufhebung der Rechnungslegungsvorschrift SAB 121 ist es Banken nun sogar grundsätzlich gestattet, Kryptowährungen selbst zu verwahren – auch wenn für die direkte Zusammenarbeit mit Kryptofirmen weiterhin eine explizite Genehmigung der Federal Reserve nötig ist.

Dieser regulatorische Rückenwind scheint auch andere Schwergewichte zu beflügeln. So erklärte Morgan Stanley CEO Ted Pick auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos gegenüber CNBC, dass seine Investmentbank unter der krypto-freundlicheren Trump-Regierung nach Wegen suche, ihr Engagement in den Kryptomärkten zu vertiefen.

Dimons legendäre Krypto-Schelte

Für Jamie Dimon dürfte die aktuelle Entwicklung eine persönliche Herausforderung darstellen. Seine ablehnenden Äußerungen sind legendär. Ende 2023 erklärte er bei einer Senatsanhörung, er sei „immer strikt gegen Krypto, Bitcoin usw.“ gewesen und der „einzige wahre Anwendungsfall dafür sind Kriminelle, Drogenhändler … Geldwäsche, Steuervermeidung.“ Wäre er die Regierung, so Dimon, „würde ich es schließen.“ Auf dem Weltwirtschaftsforum 2024 in Davos bezeichnete er Bitcoin als „Haustier-Stein“ („pet rock“), der „nichts tue“, und schwor, dies sei das letzte Mal, dass er mit CNBC darüber spreche.

Die Entscheidung von JPMorgan, den Bitcoin-Handel für Kunden zu ermöglichen, ist ein weiteres starkes Signal für die Etablierung von Bitcoin als Anlageklasse. Auch wenn CEO Jamie Dimon seine Skepsis beibehält, kann sich selbst eine Großbank wie JPMorgan dem wachsenden Interesse und der veränderten regulatorischen Landschaft unter Präsident Trump nicht verschließen. Investierte Anleger bleiben an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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