Die Ruhe nach dem Sturm? Nach einer Reihe hoher Tagesgewinne knickten der Goldpreis und die Aktien von Produzenten wie etwa Kinross, Newmont oder Endeavour Mining am Dienstag kräftig ein. Am vergangenen Mittwoch gab es dann tatsächlich einen weitgehend ruhigen Handelstag. Die Marktteilnehmer scheinen nun zunächst auf neue Impulse zu warten.
Befeuert wurden die Gewinnmitnahmen von Hoffnungen auf eine baldige Lösung im Handelsstreit zwischen China und den USA und einer darauf folgenden Erholung des US-Dollars. "Allerdings gibt es für die Hoffnung auf Entspannung noch keinerlei Garantie", kommentierte ein Händler - "weder in der laufenden Woche noch möglicherweise in der Amtszeit von Trump".
Auch die Erholung des Greenback dürfte durch die erwarteten weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank nur von kurzer Dauer sein. Hinzu kommen weitere Unsicherheitsfaktoren, die Gold nach wie vor langfristig interessant machen. Zum Beispiel der anhaltende "Shutdown" in den USA, die Schuldensorgen in Europa oder die nach wie vor ungelösten geopolitischen Konflikte. "Langfristig bleibt Gold wohl der bevorzugte sichere Hafen", heißt es am Markt. Das ändere sich auch nicht über Nacht.
Aktuell pendelt der Goldpreis um die Marke von 4.000 Dollar. Der Rücksetzer am Dienstag war indes der stärkste Tagesverlust des Edelmetalls seit August 2020. "Und man sollte im Hinterkopf haben, dass Gold damals über die dann folgenden sechs Monate rund 20 Prozent verloren hat", so ein Börsianer.
Allerdings sei der bisherige Höhenflug von Gold eher der Angst als der Euphorie geschuldet, ergänzt Fondsmanager Alexis Bienvenu von LFDE. Hierzu zählt er insbesondere die Zweifel am Wert des Dollars und dem Wert von Gold als sicherer Hafen angesichts der geopolitischen Konflikte wie dem Ukraine-Krieg. Hinzu kämen massive Käufe von Zentralbanken, insbesondere in China.
Für Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets ist es aktuell auf jeden Fall zu früh, um von einer echten Trendwende zu sprechen. "In den kommenden Stunden dürfte die Entscheidung darüber fallen, ob die Korrektur mit dem starken Abverkauf der vergangenen 24 Stunden und der nun einsetzenden Stabilisierung bereits wieder vorbei ist." Aktuell sieht er die Bewegung als eine gesunde Korrektur, die den überhitzten Markt etwas abgekühlt habe.
Lombard Odier glaubt zumindest weiter an das Potenzial von Gold - und hebt das Preisziel gar auf 4.600 Dollar an. Und auch Händler gehen davon aus, dass der ein oder andere den jüngsten Rücksetzer durchaus als Einstiegschance sieht.
Wer bereits bei den Anteilscheinen oder im Best of Gold Miners Index des AKTIONÄR investiert ist, kann dabeibleiben. Nach der nun erfolgten überfälligen Korrektur kann nun wieder bei den Goldproduzenten sowie dem Index eingestiegen werden. Mehr Informationen zur Index-Zusammensetzung und den handelbaren Produkten finden Sie hier.
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Enthält Material von dpa-AFX
23.10.2025, 06:55