Die Rally beim Silberpreis geht weiter. So hat das Edelmetall erstmals in der Börsengeschichte die Marke von 69 Dollar je Feinunze geknackt. Seit Jahresbeginn entspricht das einem Anstieg von rund 140 Prozent. Diese Entwicklung spielt natürlich den Aktien von Produzenten wie Hecla Mining, SSR Mining oder Wheaton Precious Metals voll in die Karten.
Dementsprechend legte zuletzt auch der Best of Silver Index des AKTIONÄR kräftig zu. Der starke Preisanstieg wird vor allem durch eine Kombination aus hoher Investmentnachfrage, spekulativem Kapitalzufluss und strukturellen Angebotsengpässen getragen. Marktbeobachter betonen, dass Silber zunehmend nicht mehr nur als Industriemetall, sondern wieder verstärkt als Anlageobjekt wahrgenommen wird. Kurzfristige Preisbewegungen werden dabei stark von Kapitalströmen beeinflusst, auch wenn die fundamentalen Rahmenbedingungen den Aufwärtstrend stützen.
Ein zentraler Faktor ist die robuste industrielle Nachfrage. Silber spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende und der digitalen Transformation. Es wird intensiv in der Photovoltaik eingesetzt, in Elektrofahrzeugen, in der Ladeinfrastruktur sowie in Rechenzentren und KI-Anwendungen. Zwar ist der Silberanteil pro Einheit in vielen Anwendungen gesunken, doch das starke Wachstum der globalen Produktions- und Installationszahlen überkompensiert diesen Effekt deutlich. Gleichzeitig besteht seit geraumer Zeit ein strukturelles Angebotsdefizit.
Zusätzlichen Rückenwind erhält Silber durch geopolitische Spannungen und handelspolitische Risiken. In unsicheren Zeiten fließt Kapital traditionell verstärkt in Edelmetalle. Besonders relevant war 2025 zudem die Entscheidung der US-Regierung, Silber offiziell als kritischen Rohstoff einzustufen. Dies unterstreicht seine strategische Bedeutung und hat die globalen Handelsströme spürbar verändert. Aus Sorge vor möglichen Zöllen oder Exportbeschränkungen wurden größere Mengen in die USA verlagert, was die Verfügbarkeit an anderen Handelsplätzen – etwa in London – verknappt und den Preisdruck weiter erhöht hat.
Parallel dazu nahm die Nachfrage aus Asien deutlich zu, insbesondere aus China und Indien. In China zieht ein stark steigender Silberpreis traditionell zusätzliche spekulative Marktteilnehmer an, was sich in höheren Handelsvolumina widerspiegelt. Für die kommenden Jahre sehen Analysten insgesamt ein konstruktives, aber auch volatiles Umfeld. Einige Experten halten Preise von bis zu 75 US-Dollar je Unze bis Ende 2026 für möglich, sofern Investment- und Industrienachfrage hoch bleiben und die Lagerbestände begrenzt sind. Gleichzeitig gilt Silber historisch als deutlich schwankungsanfälliger als Gold. Das Metall reagiert überproportional auf Marktbewegungen – mit entsprechend hohen Chancen, aber natürlich auch erhöhten Korrekturrisiken.
Das aktuelle Preisniveau beschert den Silberproduzenten natürlich ein hervorragendes Umfeld, um Tag für Tag satte Gewinne einzufahren. Allerdings sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es angesichts der atemberaubenden Rally des Silberpreises früher oder später sicher auch zu mitunter deutlichen Korrekturbewegungen kommen kann. Für konservative Anleger bleibt indes das Indexzertifikat mit der WKN DA0AB0 nach wie vor attraktiv. Mutige können auch auf spekulativere Derivate setzen. Entsprechende Produkte finden Sie hier.
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Heute, 07:28