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25.07.2019 Markus Bußler

Gold: Richtung 2.000 Dollar - die seltsame Logik der Fed

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Die Goldbullen verteidigen weiter das 1.420-Dollar-Level und halten sich damit die Tür auf einen raschen Anstieg in Richtung eines neuen Jahreshochs offen. Doch kurzfristig richten sich alle Blick auf den kommenden Mittwoch. Dann wird die US-Notenbank ihren Zinsentscheid verkünden. Dabei dürfte wenig Spielraum für Überraschungen vorhanden sein: Die Zinsen dürften fallen. Vermutlich um 0,25 Basispunkte. Das jedenfalls erwartet die Mehrheit des Marktes.

Doch warum eigentlich? Objektiv betrachtet, gibt es wenig Argumente für fallende Zinsen. Nasdaq, S&P und Dow befinden sich auf beziehungsweise nahe an einem Rekordhoch. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig wie selten zuvor. Der letzte Arbeitsmarktbericht war stark. Und Inflation ist kaum vorhanden. Einzig einige Wirtschaftsdaten deuten auf ein Abkühlen der US-Konjunktur hin. Manch einer warnt vor einer Rezession. Aber wenn wir ehrlich sind: So neu sind diese Stimmen nicht. Ein Zinsniveau von 2,25 bis 2,5 Prozent sollte zudem kein wirklicher Hemmschuh für die Wirtschaft sein. Also warum müssen die Zinsen fallen?

Trump setzt Notenbank unter Druck


Sicher, US-Präsident Trump betonte gleich mehrfach, dass die Notenbank die Zinsen senken solle. Der Dow würde wesentlich höher stehen, wenn die Fed ihn nicht bremsen würde. Die Wirtschaft würde von der Notenbank ebenfalls gebremst werden. Zwar betont die US-Notenbank bei jeder Gelegenheit ihre Unabhängigkeit. Doch die Worte Trumps werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Auf den ersten Blick klingt das alles reichlich populistisch. Aber dahinter steht meines Erachtens durchaus Kalkül: Es geht vermutlich nur indirekt um den Aktienmarkt. Es geht auch nur indirekt um die Wirtschaft. Es geht vor allem um den Dollar.

Trump hat lange Zeit mit Strafzöllen versucht, die Interessen der USA auf wirtschaftlicher Ebene durchzusetzen. Ob man dieses Vorgehen nun gut oder schlecht fand – man kann attestieren, dass er damit einiges erreicht hat. Doch bei China beißt er sich die Zähne aus. Eine Einigung im Handelsstreit wird zwar immer wieder in Aussicht gestellt – doch gekommen ist sie nicht. Dabei hat dieser Streit zwischen den USA und China längst die Ebene des Handelskriegs verlassen. Was wir sehen ist ein Währungskrieg. Der US-Dollar hat in den vergangenen Monaten gewonnen, viele andere Währungen, insbesondere auch die chinesische, haben abgewertet. Und das trifft die USA.

Trump will den Dollar abwerten – und dazu braucht er die Hilfe der Notenbank und niedrigere Zinsen. Das Problem ist sicher: Der Greenback ist und bleibt auch eine Fluchtwährung. Und durch den Handelsstreit mit China hat Trump im Prinzip selbst dafür gesorgt, dass der Dollar stark bleibt. Das erklärt übrigens auch, weshalb sich Gold von der negativen Korrelation zum US-Dollar lösen konnte und gegen den starken Dollar steigt. Auch hier setzt ein Umdenken der Investoren ein. Natürlich hat auch der Sprung über 1.375 Dollar neue Investoren angelockt.

Gold (ISIN: XC0009655157)

Goldanleger können sich dieses Spiel entspannt von der Seitenlinie ansehen. Sinkende Zinsen, ein vermutlich irgendwann sinkender Dollar, mögliche neue Kaufprogramme seitens der US-Notenbank oder auch ein langsamer Vertrauensverlust seitens der Anleger in die Notenbanken. All das spielt dem Goldpreis in die Karten. Nicht zu vergessen: China, Russland und Co kaufen fleißig Gold auf dem Weltmarkt und bauen die eigenen Bestände aus. Wie lange wird Trump hier eigentlich tatenlos zusehen? Wird er vielleicht irgendwann dem Schatzamt auftragen, ebenfalls wieder als Käufer aktiv zu werden? Und welche Signalwirkung hätte das wohl auf den Goldpreis? In diesem Fall könnten 2.000 Dollar tatsächlich nur ein Zwischenschritt zu weitaus höheren Kursen sein.

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