Der Handelsstreit zwischen China und den USA verschärft sich. Und während die Aktien am Freitag deutlich unter Druck geraten sind, profitiert der Sichere Hafen Gold von der Entwicklung. Der Goldpreis erreicht im frühen europäischen Handel ein neues Sechs-Jahreshoch. Doch vor allem die Anleger in physischem Gold im Euroraum dürften sich freuen. Gold erreicht in Euro nämlich ein frisches Allzeithoch und notierte damit höher als noch 2011 und 2012.
Das überrascht auf den ersten Blick, notiert doch Gold in US-Dollar noch deutlich – rund 350 Dollar – unter seinem Hoch, das im Jahr 2011 erreicht worden ist. Doch vor allem der schwache Euro sorgt für eine starke Performance von Gold in US-Dollar. Dabei steht der Euro nicht alleine. Gold hat auch in Australische Dollar oder auch in Kanadische Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Auch in zahlreichen Schwellenländerwährungen hat Gold mittlerweile seine Höchststände aus dem Jahr 2011 oder 2012 übertroffen. Ob dies nun zwangsläufig die Stärke des Goldpreises oder aber der Schwäche der Währungen zu verdanken ist, dürfte den Goldanleger reichlich egal sein.
Die große Frage ist: Wird Gold auch in US-Dollar auf absehbare Zeit ein neues Allzeithoch erreichen? Der starke US-Dollar bremst den Goldpreis in US-Dollar sicherlich noch. Doch Gold hat in den vergangenen Monaten bereits eine relative Stärke gegen den US-Dollar aufgebaut. Die inverse Korrelation – Dollar stark, Gold schwach – gilt schon seit einigen Monaten nicht mehr. Und das spricht dafür, dass Gold auch in US-Dollar auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch ist. Sicherlich wird der Anstieg nicht linear erfolgen, Anleger sollten aber Rücksetzer als Kaufgelegenheit sehen. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass Gold im kommenden Jahr mindestens den 1.700-Dollar-Bereich anlaufen wird. Der Goldbulle ist erwacht. Und wie häufig bei Edelmetallbullenmärkten verläuft auch dieser reichlich stürmisch.