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22.06.2009 Thorsten Küfner

DAX im Minus: Anglo American, Arcandor, Escada, Siemens, Sto, VW, Wacker Chemie, Xstrata im Blickpunkt

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Der deutsche Leitindex hat seine Verluste weiter im Laufe des Tages ausgebaut. Zum Ende des Parketthandels verlor der DAX 2,75 Prozent auf 4.692,00 Punkte. Der MDAX gab 3,30 Prozent auf 5.495,99 Zäher ab. Der TecDAX notierte 3,55 Prozent leichter bei 591,56 Punkten.

In der Rohstoffbranche steht offenbar ein weiterer Megadeal bevor. Der Bergbaukonzern Xstrata will Anglo American übernehmen. Angeblich hat Xstrata fast 50 Milliarden Euro geboten. Erst vor Kurzem hatten die zwei Rivalen BHP Billiton und Rio Tinto eine Zusammenlegung ihrer Eisenerzaktivitäten vereinbart.

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Ein weiterer Lichtblick für den Maschinenbauer Gildemeister: Die Tochtergesellschaft a+f hat einen Großauftrag in Italien in Höhe von 41 Millionen Euro erhalten. In den nächsten Monaten werden demnach neun Solarparks mit einer Leistung von jeweils bis zu einem Megawatt installiert.

Bayer rechnet laut einem Zeitungsbericht mit einer sinkenden Nachfrage nach Antibabypillen.Der Pharma- und Chemiekonzern will demnach 2009 in Berlin nur noch 180 Millionen Verpackungseinheiten produzieren statt bisher geplanter 240 Millionen, berichtete der „Tagesspiegel am Sonntag“ unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Anstatt wie bisher im Fünf-Schicht-Betrieb sollen die Verhütungsmittel nun nur noch in drei Schichten produziert werden. An Wochenenden wird zunächst nicht mehr produziert werden. Ein Grund für den erwarteten Rückgang der Nachfrage wurde in dem Bericht nicht genannt.

Im Blickpunkt standen erneut die Aktien von Arcandor und Metro. Konzernchef Eckhard Cordes erklärte am Wochenende, sein Unternehmen wolle eine schnelle Entscheidung zur Übernahme von Karstadt-Warenhäsuern fällen. Die Fusion von Karstadt und der Metro- Tochter Kaufhof zu einer Deutschen Warenhaus AG wäre „ordnungspolitisch sinnvoll und vor allem für die Belegschaften ideal“, sagte Cordes gegenüber dem Spiegel. Allerdings werde umso schwieriger „je länger der Schwebezustand dauert“. Problematisch wäre zudem, wenn Hedgefonds die von Sal. Oppenheim abgestoßenen Arcandor-Aktien übernehmen würden. „Wenn Karstadt erst mal anfängt zu erodieren, können wir keine Wiederbelebungsversuche mehr starten“, erklärte Cordes weiter, denn dann würden „selbst wir uns nicht mehr zutrauen, das Geschäft noch zu drehen.“

Escada-Anteilseigner müssen derzeit starke Nerven haben: 91,7 Millionen Euro Verlust in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2008/09, ein düsterer Ausblick und Insolvenzgefahr. Ziehen nicht alle Beteiligten mit, droht dem Modekonzern ein ähnliches Schicksal wie Arcandor. Doch noch ist die Hoffnung nicht verloren. Noch im Juli soll die Restrukturierung abgeschlossen sein.

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Der Technologiekonzern Siemens rechnet damit, stark von den weltweiten Konjunkturprogrammen zu profitieren. Für das laufende und das kommende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen Aufträge in Höhe von rund 15 Milliarden Euro. Knapp 40 Prozent davon dürften dabei auf die Umweltsparte entfallen.

Sto-Vorstandschef Jochen Stotmeister hat auf der Hauptversammlung für 2008 am 16. Juni 2009 gute Nachrichten verkündet. Er hat aber auch darauf hingewiesen, dass 2009 für Sto ein Jahr voller Herausforderungen ist. Im vergangenen Jahr hat der Baustoffproduzent seinen Umsatz um sieben Prozent auf 946,7 Millionen Euro gesteigert hat und den Überschuss von 48,5 auf 51,8 Millionen Euro gesteigert.

Rudolf Staudigl, Chef des Chemiekonzerns Wacker Chemie, sieht die Lage seines Unternehmens wieder etwas optimistischer. Das zuletzt gebeutelte Geschäft mit Siliziumscheiben für die Halbleiterindustrie stabilisiere sich wieder.“ Die Kunden fragen wieder mehr von unseren Scheiben nach“, erklärte Staudigl gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Allerdings seien die Preise weiterhin unter Druck, weil die Anlagen noch nicht vollständig ausgelastet seien. Insgesamt sinke der Umsatz „natürlich nicht“, so Wacker weiter. „Ein Anziehen der Nachfrage bedeutet aber nicht automatisch, dass die Umsätze genauso stark wachsen wie die Mengen.“

Volkswagen-Finanzchef Hans Dieter Pötsch geht indes davon aus, dass der Wolfsburger Automobilhersteller im zweiten Quartal schwarze Zahlen schreiben wird: „Wir werden sicherlich mit einem positiven Ergebnis abschließen.“ Pötsch erklärte darüber hinaus, VW sei offen für einen Kredit an Porsche. „Das würde man sicher zu prüfen haben, wenn so ein Fall eintritt“, so Pötsch am Rande einer Veranstaltung in Bayreuth. Allerdings habe es noch keine konkrete Anfrage gegeben.

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