Überraschung bei Munich Re: Wie der weltgrößte Rückversicherer am Mittwoch mitteilte, wird der langjährige CEO Joachim Wenning seinen im Dezember auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Am Markt sorgt das für Verunsicherung. Dabei steht Wennings Nachfolger bereits fest. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Wenning, seit über acht Jahren CEO und mehr als drei Jahrzehnte im Konzern, zieht sich Ende 2025 zurück. Der 60-Jährige, der 2017 die Führung übernahm, will mit Abschluss des Strategieprogramms „Ambition 2025“ aus persönlichen Gründen in den Ruhestand gehen. Wenning trimmte den Konzern unter seiner Herrschaft auf Profitabilität: Der Nettogewinn stieg von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 5,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Für 2025 steht das Ziel von sechs Milliarden Euro im Raum.
Wennings Nachfolger steht bereits fest: Christoph Jurecka (50) übernimmt ab dem 1. Januar 2026 den Vorstandsvorsitz. Der promovierte Physiker kam 2011 zur Konzerntochter Ergo, wurde dort Finanzvorstand und wechselte 2019 als CFO in den Vorstand der Munich Re. Zuvor sammelte Jurecka Führungserfahrung bei der Axa – unter anderem als Finanzchef der Schweizer Einheit. Beobachter loben seine tiefe Kenntnis des Erst- und Rückversicherungsgeschäfts sowie seine Rolle beim finanziellen Umbau des Konzerns.
Mit dem Wechsel an der Spitze gehen weitere Umbauten im Top-Management einher: Andrew Buchanan wird neuer CFO. Der 47-jährige Südafrikaner ist seit 2011 bei Munich Re und derzeit Finanzchef der Rückversicherungssparte. Bereits im Sommer 2025 rückt Robin Johnson als CTO in den Vorstand auf – ein neuer Posten, der den digitalen Umbau vorantreiben soll.
Wenning überlässt Jurecka einen solide aufgestellten Konzern. Das beweist nicht zuletzt der Gewinnsprung im Q2. Zudem kennt der zukünftige Unternehmenslenker die Munich Re schon lange und ist für die Stelle bestens geeignet. DER AKTIONÄR hält daher an seiner Position im AKTIONÄR-Depot fest. Anleger bleiben bei der Munich Re an Bord. Kursziel 625 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Münchener Rück NA.
Aktien der Münchener Rück NA befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.