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DAX knickt ein: Fed-Entscheid wirft Schatten voraus – Commerzbank und Deutsche Bank unter Druck

DAX knickt ein: Fed-Entscheid wirft Schatten voraus – Commerzbank und Deutsche Bank unter Druck
Foto: DAX
Deutsche Bank NA -%
Maximilian Völkl 16.09.2025, 18:14 Maximilian Völkl

Am Vortag der Zinsentscheidung in den USA haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt auf die Bremse getreten. Der DAX sackte am Dienstag um 1,77 Prozent auf 23.329 Punkte ab und fiel damit auf ein Tief seit Ende Juni. Der Leitindex sei lethargisch und verliere den Anschluss an die starken US-Börsen, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Für den MDAX ging es derweil 1,21 Prozent auf 30.100 Zähler bergab.

Die Anleger gehen fest davon aus, dass die US-Notenbank Fed zur Wochenmitte erstmals in diesem Jahr ihren Leitzins senken wird. Einige halten sogar einen größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte für möglich. "Das Spannende an der Sitzung wird sein, ob die Fed auf die Markterwartungen eines kontinuierlichen Zinssenkungszyklus einschwenkt oder nicht", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

DAX (WKN: 846900)

US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Kurse. So sind die Umsätze im Einzelhandel im August stärker als erwartet gestiegen. An einer geldpolitischen Lockerung bestünden dennoch kaum Zweifel, betonte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Außerdem legte auch die Industrieproduktion im August unerwartet zu. Dass sich hierzulande die ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend aufhellten, ließ die Anleger ebenso kalt.

Finanzwerte unter Druck

Aus Branchensicht wurden Finanzwerte am meisten gemieden. Marktbeobachter Andreas Lipkow sprach von einem Zusammenhang mit der angespannten Finanzsituation Frankreichs. So gehörten die Papiere der Deutschen Börse, von Munich Re, Hannover Rück, Allianz, Deutscher Bank und Commerzbank mit Verlusten zwischen 2,5 und 4,1 Prozent zu den schwächsten Werten im DAX.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Beiersdorf schwach, Puma stark

Die Titel von Beiersdorf litten unter einer gestrichenen Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies und sackten zeitweise auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren ab. Letztlich büßten sie 2,7 Prozent ein. Die besonders wichtige Marke Nivea des Konsumgüterkonzerns kämpfe mit ihrem Wachstum, begründete David Hayes seine Neubewertung.

Beiersdorf (WKN: 520000)

Die dieses Jahr schwer gebeutelte Aktie von Puma erhielt erneut Rückenwind von Spekulationen über die Möglichkeit einer Fusion mit Adidas. Am Vortag hatte sie schon etwas zugelegt, nachdem ein Investor am Freitag einen Zusammenschluss in einem Interview ins Spiel gebracht hatte. Für den Puma-Kurs ging es nun weitere 2,9 Prozent nach oben, während Adidas um 1,4 Prozent nachgab.

Puma (WKN: 696960)

Nebenwerte im Blick

Kaufinteresse für das Stahlgeschäft trieb die Anteilsscheine von Thyssenkrupp kräftig an. Am Nachmittag sorgte die Nachricht, dass der indische Stahlkonzern Jindal ein unverbindliches Angebot zum Kauf der Stahltochter Steel Europa abgegeben hat, für Euphorie. Aus einem Minus von bis zu sechs Prozent wurde ein Plus von 4,4 Prozent, der höchste Stand seit mehr als vier Jahren.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Die Aktie des Waferherstellers Siltronic schnellte im SDAX um 10,4 Prozent auf das Niveau von Ende Juli nach oben. Dahinter profitierte Atoss Software mit plus drei Prozent von einer Kaufempfehlung der Privatbank Metzler.

Siltronic (WKN: WAF300)

Schaeffler punktete mit neuen Mittelfristzielen. Der Auto- und Industriezulieferer will sein operatives Ergebnis in den kommenden Jahren verdoppeln und auch Umsatz sowie Barmittelzufluss verbessern. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi bezeichnete die Ziele als ambitioniert, Schaefflers Plan sei aber ausbalanciert. Die Papiere stiegen um 1,3 Prozent.

Schaeffler AG (WKN: SHA010)

Für ProSiebenSat.1 ging es nach anfänglichen Kursgewinnen um 2,5 Prozent nach unten. Der Medienkonzern kappte wegen der ausbleibenden Erholung des Werbemarktes seine Jahresprognose. Erst vor Kurzem wurde ProSiebenSat.1 von der italienischen Media for Europe (MFE) übernommen.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Enthält Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank, Munich Re, Allianz, Puma.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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