Die Talfahrt bei ProSiebenSat.1 setzt sich fort. Nachdem die Aktie seit Ablauf des Übernahmeangebots der italienischen Media for Europe Anfang September bereits deutlich unter Druck steht, kam nun eine Gewinnwarnung hinzu. Mehr als 25 Prozent Minus stehen beim Medienkonzern nun innerhalb von zwei Wochen zu Buche.
ProSiebenSat.1 wird für das laufende Jahr aufgrund des weiter schwierigen Werbemarktes pessimistischer und senkt seinen Jahresausblick. Wie das im SDAX gelistete Unternehmen am Dienstag mitteilte, wird der Konzernumsatz unter Berücksichtigung des Verkaufs des Vergleichsportals Verivox nun bei 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro erwartet, nach zuvor 3,85 Milliarden plus/minus 150 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Konzernumsatz bereinigt um Währungseffekte und Portfolioveränderungen bei 3,77 Milliarden Euro.
Das bereinigte EBITDA werde unter Berücksichtigung des Verivox-Verkaufs nun bei 420 bis 470 Millionen Euro erwartet, nach zuvor 520 Millionen – plus/minus 50 Millionen Euro. Das bereinigte Nettoergebnis soll unter Berücksichtigung von Steuereffekten über dem Vorjahresniveau von 229 Millionen Euro liegen.
Das Management von ProSiebenSat.1 geht davon aus, dass die wirtschaftliche Lage im deutschsprachigen Raum im wichtigen vierten Quartal, schwierig bleibe. Dies zeige sich zunehmend in der Werbenachfrage für September und in ersten Indikationen für Oktober, die sowohl im Fernsehen als auch bei den digitalen Werbeprodukten unter den Erwartungen lägen.
Für das dritte Quartal rechnet die Unternehmensführung mit einem Rückgang der Entertainment-Werbeeinnahmen im deutschsprachigen Raum im mittleren einstelligen Prozentbereich und im vierten Quartal mit einem leichten Rückgang.
Die Übernahme hatte ProSiebenSat.1 zwischenzeitlich angetrieben. Doch im Kerngeschäft bleibt die Lage kompliziert. Der Aktienkurs befindet sich deshalb weiter auf Talfahrt. Anleger sollten hier unverändert an der Seitenlinie bleiben.
Enthält Material von dpa-AFX
16.09.2025, 17:47