Der Höhenflug bei Thyssenkrupp setzt sich am Donnerstag fort. Mit einem Plus von rund vier Prozent ist der MDAX-Titel auf den höchsten Stand seit 2021 geklettert. Der Abverkauf nach den Quartalszahlen ist damit längst vergessen. Im Fokus steht weiterhin die mögliche Übernahme der Stahlsparte durch Jindal Steel aus Indien.
Nach wie vor sind die Details zum Angebot zwar begrenzt, auch wenn der zeitliche Fahrplan für die nahe Zukunft inzwischen vorgezeichnet ist. Die Schlüsselvariable bei einer Übernahme und beim Gebot seien aber wahrscheinlich die Pensionsverpflichtungen, ordnete die Citigroup die Situation ein. Aktuell würden die bei etwa 3,5 Milliarden Euro liegen – eine Entkonsolidierung dieses Postens dürfte laut den Analysten in jedem Szenario eine Wertsteigerung für den Mutterkonzern bedeuten.
Das zusätzliche Angebot von Jindal dürfte die Restrukturierung bei Thyssenkrupp jedenfalls beschleunigen, heißt es von der Citigroup weiter. Aktuell würde der Konzern bereits Gespräche mit der EP-Gruppe des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky führen, die bereits einen Anteil von 20 Prozent an der Stahlsparte besitze.
An der Börse kommt die neue Dynamik rund um den Stahl gut an. Die Aktie hatte bereits am Dienstag deutlich zugelegt und ist am heutigen Donnerstag nun auf ein neues Hoch und damit den höchsten Stand seit April 2021 geklettert. Bei 11,92 Euro liegt das Tageshoch bereits 45 Prozent über dem Crashtief nach den Zahlen Mitte August.
Trotz der vielen offenen Fragen begrüßt DER AKTIONÄR das Interesse von Jindal und sieht durch einen möglichen Kauf Impulse für die Thyssenkrupp-Aktie. Für die kommenden Wochen bleibt der MDAX-Titel spannend und könnte die 12-Euro-Marke überwinden. Das anstehende Spin-off der lukrativen Marinesparte TKMS dürfte zudem als Kurstreiber fungieren.
18.09.2025, 15:18