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Deutsche Bank: EZB-Entscheidung tut richtig weh

Deutsche Bank: EZB-Entscheidung tut richtig weh
Foto: Arne Dedert/picture alliance
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Fabian Strebin 31.07.2023, 07:59 Fabian Strebin

Bisher verlief die Zinswende in der Eurozone für Finanzinstitute sehr positiv, denn sie bescherte ihnen deutlich höhere Erträge und damit einen Gewinnanstieg. Die EZB hat vergangene Woche aber Details ihrer Geldpolitik angepasst. Deutsche Banken sind übermäßig betroffen – vor allem die Nummer 1.

Die EZB zahlt auf die Mindestreserve, die alle Banken in der Eurozone vorhalten müssen, ab sofort keine Zinsen mehr. Das dürften im laufenden Jahr 6,2 Milliarden Euro sein, die der Branche damit verloren gehen. Am stärksten trifft es die Geldhäuser hierzulande, die nach letzten Daten theoretisch 1,7 Milliarden Euro in 2023 nicht gezahlt bekommen würden.

Wie viel Mindestreserve gezahlt werden muss, hängt im Wesentlichen von der Höhe der Einlagen der Geschäftsbanken ab. Der Mindestreservesatz beträgt ein Prozent. Vergangene Woche sagte Deutsche-Bank-Finanzvorstand James von Moltke, dass bei einer Mindestreserve von 5,5 Milliarden Euro für das Geldhaus 2023 durch die neue Entscheidung der EZB 200 Millionen Euro Ertrag verloren gingen.

Da die Regelung erst ab September gilt, sind es aber nur 60 Millionen Euro im laufenden Jahr. In einer Telefonkonferenz mit Analysten sage er: „Wir sind enttäuscht und etwas überrascht von der Entscheidung“. Die EZB verlagere die Kosten der Geldpolitik auf die Bankbranche.

Erwartet worden war diese Änderung bei der Geldpolitik nicht, sie kam überraschend. Die Deutsche Bank hatte erst letzte Woche mit der Präsentation der Quartalszahlen ihren Ausblick bei den Erlösen für 2023 von 28,5 Milliarden Euro auf 29,0 Milliarden Euro erhöht. Es dürfte nun schwieriger werden, dieses Ziel zu erreichen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die neuen Vorgaben treffen die gesamte Branche, deutsche Banken sind allerdings besonders stark betroffen. Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie kam zuletzt – trotz ordentlicher Zahlen und eines neuen Aktienrückkauf-Programms – aber ohnehin nicht in die Gänge. Die EZB-Entscheidung ist eine weitere Belastung. Ein Neueinstieg drängt sich nicht auf.

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