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Commerzbank: Wende bei UniCredit-Übernahmepoker

Commerzbank: Wende bei UniCredit-Übernahmepoker
Foto: REUTERS/Ralph Orlowski
Commerzbank AG -%
Fabian Strebin 23.07.2025, 07:30 Fabian Strebin

Die Commerzbank hat seit letztem September mit der UniCredit einen neuen Großaktionär, der seinen Anteil immer weiter ausbaute. Doch eine Übernahme strebten die Mailänder auch beim inländischen Konkurrenten Banco BPM an. Dort kam es nun zu einer überraschenden Wende.

Andrea Orcel, UniCredit-CEO, gilt als gewiefter Dealmaker. Dennoch überraschte er selbst Branchenkenner, als er nach dem Einstieg bei der Commerzbank im letzten September im November für die einheimische Konkurrentin Banco BPM ein Übernahmeangebot auf den Weg brachte. Dabei gab es von Anfang an Probleme.

Denn das Übernahmeangebot lag nur knapp über dem damaligen Schlusskurs und war für Aktionäre der Banco BPM somit wenig attraktiv. Zudem gab es heftigen Widerstand des Managements, das sich gegen eine feindliche Übernahme positionierte. Orcel kam auch der Regierung in Rom in die Quere, denn diese wünschte sich einen Zusammenschluss der Banco BPM mit der Banca Monte dei Paschi di Siena.

Damit sollte neben der UniCredit selbst und der Intesa Sanpaolo ein dritter Bankengigant in Italien entstehen. Dazu nutzte man auch die Regulierung und erschwerte der UniCredit eine Übernahme der Banco BPM. Der UniCredit-Vorstand hat nun gestern sein Übernahmeangebot zurückgezogen. Damit endet die 14,6 Milliarden Euro schwere Umtauschofferte.

Somit rückt nun die Übernahme der Commerzbank für die UniCredit in den Fokus. Zuletzt wurde der Anteil auf 19,2 Prozent ausgebaut. Aber auch hier ist der Widerstand aus Politik, Management und bei den Mitarbeitern groß. Heute präsentieren die Italiener ihre Quartalszahlen. Gut möglich, dass Orcel näher auf das Thema eingeht.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Auch wenn die Banco-BPM-Übernahme nun vorerst vom Tisch ist, sind die Widerstände in Deutschland nicht kleiner. Zudem dürfte aktuell der Commerzbank-Aktienkurs zu unattraktiv für die UniCredit sein. Investierte Anleger bleiben hingegen an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank

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