Diese Woche startete die Berichtssaison bei den US-Banken. Die Ergebnisse fielen gemischt aus, denn es wurde durchaus mehr verdient als erwartet, aber der Ausblick blieb unsicher. Anfang August wartet auch die Commerzbank mit ihren Zahlen auf, hier sieht das Bild jedoch gänzlich anders aus.
Am Ende hat das Investmentbanking bei einigen Geldhäusern in den USA im zweiten Quartal das Ergebnis gerettet. Die weiterhin hohe Unsicherheit und die dadurch ausgelöste Volatilität hat den Handelsabteilungen florierende Geschäfte beschert. Allerdings wurden damit nur steigende Rückstellungen für die Risikovorsorge kompensiert.
Denn eine weitere Eskalation im Zollstreit, vor allem mit der Europäischen Union und China, ist immer noch nicht vom Tisch. Mit China steht bereits ein Rahmenabkommen zum Handel, für EU-Waren drohen aber höhere Zölle. Das würde auch die US-Wirtschaft stark belasten.
Zumindest im zweiten Quartal dürfte es bei der Commerzbank nicht zu wesentlich höheren Kreditrückstellungen gekommen sein. Nach 198 Millionen Euro vor einem Jahr rechnet der Analystenkonsens nun mit 205 Millionen Euro. Die Erträge sollen auf drei Milliarden Euro gestiegen sein, im zweiten Quartal 2024 waren es erst 2,67 Milliarden Euro. Unter dem Strich wird ein Nettogewinn von 353 Millionen Euro erwartet (Vorjahr: 538 Millionen Euro).
Der geringere Gewinn dürfte durch Aufwendungen für den Abbau von Arbeitsplätzen anfallen und nicht aufgrund schlechter gehender Geschäfte. Die für die Erträge maßgeblichen Nettozinseinnahmen sollen mit zwei Milliarden Euro nur rund 80 Millionen unter dem Vorjahreswert liegen.
Die Commerzbank kam bisher gut durch die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland. Daher sind mit den Quartalszahlen am 6. August auch keine deutlich steigenden Kreditrückstellungen zu erwarten. Vom Jahreshoch bei knapp über 30,00 Euro sind die Papiere in den letzten Tagen wieder ein Stück zurückgekommen. Die Übernahmefantasie bleibt aber hoch. Die Aktie ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
17.07.2025, 12:05